WKN:
554240
ISIN:
DE0005542401
Straße, Haus-Nr.:
Lütticher Straße 8a,
D-50674 Köln, Deutschland
Telefon:
+49 (0) 221 / 2403496

Internet: http://www.dni-ag.de

IR Ansprechpartner:
Herr Dr. Johannes Blome-Drees
[email protected]
HV-Bericht DNI Beteiligungen AG - Kann sich dem schwierigen Börsenumfeld nicht entziehen

Die DNI Beteiligungen AG hatte für den 8. November 2023 zur Hauptversammlung in das Lindner Hotel City Plaza nach Köln eingeladen. Knapp ein Dutzend Aktionäre und Gäste, darunter Matthias Wahler für GSC Research, hatte sich dort eingefunden, um sich über die Perspektiven der relativ kleinen Beteiligungsgesellschaft zu informieren, deren Aktien im Freiverkehr der Börsen Berlin und München gelistet sind.

Der Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Georg Issels eröffnete die Versammlung um 14:30 Uhr und teilte mit, dass Alleinvorstand Dr. Johannes Blome-Drees krankheitsbedingt verhindert ist. Dennoch sei es möglich, die Hauptversammlung durchzuführen, sofern dem kein Aktionär widerspreche. In diesem Fall würde er selbst auch die Rede des Vorstands vortragen, also quasi zwei Positionen einnehmen. Alle anwesenden Aktionäre erklärten sich mit diesem Vorgehen einverstanden.

Neben Dr. Blome-Drees war aus terminlichen Gründen auch Aufsichtsratsmitglied Martin Wirth verhindert. Am Tisch der Verwaltung hatten deshalb von den Organen nur Dr. Issels und sein Aufsichtsratskollege Rainer Thaler Platz genommen. Auf die Bestellung eines Notars hatte die Gesellschaft mit Blick auf die übersichtliche Tagesordnung verzichtet. Das Protokoll erstellte der Versammlungsleiter selbst.

Nach seinen einleitenden Ausführungen erläuterte Dr. Issels die Formalien. Hinsichtlich des Aufsichtsratsberichts verwies er auf die schriftlichen Erläuterungen. Sodann verlas er den Bericht des Vorstands, den Dr. Blome-Drees bereits vorbereitet hatte.


Bericht des Vorstands

Nach Aussage von Dr. Issels war 2022 bekanntlich ein schlechtes Jahr am Kapitalmarkt. Sowohl Aktien wie auch Anleihen entwickelten sich negativ. Der DAX gab um 12,4 Prozent nach und MDAX und SDAX noch deutlich stärker. Diesen schwierigen Rahmenbedingungen konnte sich die DNI nicht entziehen. Sie schloss das Geschäftsjahr 2022 mit einem deutlichen Verlust ab.

Wesentlich bedingt war dies nach seiner Angabe durch Abschreibungen auf Wertpapiere des Umlaufvermögens sowie einen negativen Saldo aus Stillhaltergeschäften. Dabei gab es sowohl im Anlage- wie auch im Umlaufvermögen eine Reihe von Portfolioveränderungen. Einige Positionen wurden teilweise oder vollständig veräußert und andere aufgebaut oder schon bestehende aufgestockt.

Im Folgenden verschaffte Dr. Issels den Aktionären einen Überblick über die Vermögenslage. Die Wertpapiere des Anlagevermögens werden mit 1,75 (Vorjahr: 1,91) Mio. Euro ausgewiesen. Die größten Positionen sind, daran hat sich seit vielen Jahren nichts verändert, die Beteiligungen an der Scherzer & Co. AG, der RM Rheiner Management AG und der Smart Equity AG. In diesen Positionen finden sich stille Reserven von mehr als 1 Mio. Euro. Im Umlaufvermögen sind Wertpapiere in Höhe von 234 (426) TEUR aktiviert. Das ausgewiesene Eigenkapital beläuft sich auf 712 (973) TEUR. Bei einer Bilanzsumme von 2,09 (2,41) Mio. Euro errechnet sich daraus eine Eigenkapitalquote von 34,1 (40,3) Prozent.

Die Erträge aus Finanzinstrumenten summieren sich auf 1,13 (1,15) Mio. Euro. Sie setzen sich nach Angabe von Dr. Issels zusammen aus mit Gewinn veräußerten Wertpapieren des Anlage- und Umlaufvermögens sowie Eurex-Optionsrechten und mit Gewinn abgeschlossenen Stillhaltergeschäften. Dagegen stehen Aufwendungen aus Finanzinstrumenten von 1,17 (0,82) Mio. Euro aus mit Verlust veräußerten Wertpapierpositionen des Umlaufvermögens und Eurex-Optionsrechten sowie mit Verlust geschlossenen Stillhaltergeschäften.

Die sonstigen betrieblichen Erträge verringerten sich auf 11 (25) TEUR. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen gingen auf 85 (83) TEUR leicht nach oben. Die Abschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapiere des Umlaufvermögens erhöhten sich auf 200 (62) TEUR. Der Personalaufwand belief sich wenig verändert auf 30 (29) TEUR. Per Saldo ergibt sich ein Jahresergebnis von minus 262 (plus 259) TEUR, woraus sich ein Ergebnis je Aktie von minus 1,74 (plus 1,72) Euro errechnet.

Die Kernpositionen im Portfolio sind unverändert die Aktien der Scherzer & Co. AG, an der 3,3 Prozent der Anteile gehalten werden. Bei der RM Rheiner Management AG ist die DNI mit 1,36 Prozent am Grundkapital beteiligt und bei der Smart Equity AG sind es 12,7 Prozent. Außerdem ist die DNI über Derivate in die K+S AG investiert. Weitere Beteiligungen sind HelloFresh, Redcare Pharmacy, also die frühere Shop-Apotheke, und die Porsche SE.

Sodann kam Dr. Issels auf das laufende Jahr zu sprechen, in dem sich die Situation leider nicht verbessert hat. Im Gegenteil sind die Kurse der großen Portfoliowerte weiter gefallen. Die Aktien der Scherzer & Co. AG sind inzwischen sogar deutlich unter den Nettoinventarwert gefallen.

Der Nettoinventarwert der DNI-Aktie errechnet sich aktuell mit 10,68 Euro, was seit der letztjährigen Hauptversammlung einen Rückgang von etwa 2,50 Euro bedeutet. Maßgeblich bestimmt war diese unerfreuliche Entwicklung von der Kursschwäche der Aktie der Scherzer & Co. AG, die die größte Beteiligung der DNI darstellt.

Interessant findet Dr. Issels, dass der DAX trotz des sehr schwierigen Umfelds mit einer hohen Inflation, massiv gestiegenen Zinsen, einer schwachen Konjunktur und sich verschärfenden geopolitischen Spannungen zunächst noch weiter gestiegen ist und im Juli dieses Jahres einen neuen Höchststand erreicht hat. Seither geht es allerdings abwärts. Die negativen Einflussfaktoren nehmen in der Diskussion immer mehr Raum ein. Gerade die Aktien vieler kleiner und mittlerer Unternehmen sind in den letzten Monaten erheblich gefallen. Hier kann nach Auffassung des Vorsitzenden schon von einer Baisse gesprochen werden.

Vor diesem Hintergrund haben Vorstand und Aufsichtsrat geprüft, was im Portfolio verändert werden könnte. Größerer Handlungsbedarf hat sich daraus allerdings nicht ergeben. „Wir sind von den Werten, in die wir investiert haben, nach wie vor überzeugt“, so Dr. Issels.

Eine Ergebnisprognose für das laufende Jahr wagte er nicht. Aus aktueller Sicht kann er aber nicht erkennen, dass im Geschäftsjahr 2023 Geld verdient werden kann, da es kaum möglich sein wird, Gewinne zu realisieren. Wichtig war ihm allerdings die Aussage, dass die wirtschaftlichen Verhältnisse der Gesellschaft weiterhin geordnet sind. Abschließend äußerte er die Hoffnung, dass es im kommenden Jahr wieder besser läuft und mit einem positiven Ergebnis abgeschlossen werden kann.


Allgemeine Aussprache

Eine erste Wortmeldung kam von Werner Friedmann, der die Aktien der Investmentaktiengesellschaft für langfristige Investoren TGV vertrat. Er hatte dem Geschäftsbericht entnommen, dass die DNI ein Risiko- und Chancenmanagementsystem installiert hat, welches den Vorstand in die Lage versetzt, die aus den sich verändernden Marktbedingungen ergebenden Chancen und Risiken frühzeitig zu identifizieren und Entscheidungen im Portfolio schnell und effektiv umzusetzen.

Befragt nach mehr Details erläuterte Dr. Issels, dass man ein Excel-Tool aufgebaut habe, in dem das gesamte Portfolio abgebildet wird und Veränderungen sofort sichtbar werden. Damit ist ein schneller Überblick über aktuelle Entwicklungen möglich, womit zügig auf etwaige Veränderungen reagiert werden kann.

Aktionär Volker Graf wollte wissen, ob sich auch Schweizer Aktien im Depot der DNI befinden. Dies bestätigte Dr. Issels. Insbesondere handelt es sich nach seiner Angabe um Partizipationsscheine der Weleda AG, die sich grundsätzlich weiterhin positiv entwickelt. Dennoch sind die Partizipationsscheine in den letzten zwölf Monaten deutlich unter Druck geraten.

Aufbauend auf die Information von Dr. Issels, dass sich auch einige Aktien der Noratis AG im Portfolio befinden, entwickelte sich im Folgenden eine Diskussion um die Zukunft der Immobilienbranche, die Dr. Issels ebenso wie sein Aufsichtsratskollege Rainer Thaler, der näher mit der Branche befasst ist, zumindest kurzfristig sehr skeptisch sehen.

Nach Auffassung von Herrn Thaler befindet sich die Branche in einer Krise, die ihresgleichen sucht. In erster Linie resultiert dies daraus, dass die Zinsen in sehr kurzer Zeit massiv gestiegen sind, womit die Finanzierung von Bauprojekten erheblich erschwert oder unmöglich wird. Hinzu kommen steigende Anforderungen aus dem Thema Nachhaltigkeit und die überbordende Regulatorik. Vor allem bei offenen Immobilienfonds wird diese Gemengelage nach seiner Einschätzung zu erheblichen Problemen führen, was wiederum negative Auswirkungen auf Banken und Versicherer und letztlich den Kapitalmarkt insgesamt haben könnte.

Aktionär Paul Roth hielt es mit Blick auf mögliche Verwerfungen, die aus dieser Entwicklung resultieren könnten, für eine gute Idee, nicht mehr nur in Aktien, sondern auch in Gold zu investieren. Das Edelmetall wirft zwar keine Zinsen oder Dividenden ab, bringt dafür aber mehr Sicherheit ins Depot. Ein Investment in Gold ist laut Dr. Issels derzeit nicht vorgesehen.


Abstimmungen

Vor Eintritt in die Abstimmungen informierte Dr. Issels über die aktuelle Präsenz. Auf der Hauptversammlung waren 79.856 Aktien vertreten. Bezogen auf das gesamte Grundkapital von 750.000 Euro, eingeteilt in 150.000 Aktien, entsprach dies einer Quote von 53,24 Prozent.

Alle Beschlüsse, im Einzelnen waren dies die Entlastung von Vorstand (TOP 2) und Aufsichtsrat (TOP 3) sowie die Bestellung der Formhals Revisions- und Treuhand GmbH zum Abschlussprüfer (TOP 4), wurden einstimmig gefasst.

Um 15:52 Uhr schloss der Vorsitzende die Versammlung.


Fazit

Die DNI Beteiligungen AG konnte sich dem negativen Kapitalmarktumfeld des vergangenen Jahres nicht entziehen. Zusätzlich negativ wirkte sich die Fokussierung der Beteiligungsgesellschaft auf kleine und mittlere Aktien aus, deren Kurse noch deutlich stärker unter Druck geraten sind als die der großen Werte. Auch mit Stillhaltergeschäften konnte in diesem Marktumfeld kein Geld verdient werden. Wenig überraschend schloss das Geschäftsjahr 2022 in diesem Umfeld mit einem Fehlbetrag von 262 TEUR oder 1,74 Euro je Aktie ab.

Für die Zukunft scheint aber wieder mehr Optimismus angezeigt. Die Kernpositionen im Portfolio sind unverändert die Beteiligungen an der Scherzer & Co. AG, der RM Rheiner Management AG und der Smart Equity AG, die ihrerseits interessante Werte im Depot haben, deren Kurse stark unter die Räder gekommen sind. Teilweise notieren die Aktien unter ihren inneren Werten, womit eine Erholung wahrscheinlich ist. Die DNI-Aktie wird mit 11,70 Euro derzeit etwa 10 Prozent über dem Nettoinventarwert von 10,68 Euro gehandelt.


Kontaktadresse

DNI Beteiligungen AG
Lütticher Straße 8a
D-50674 Köln

Tel.: +49 (0)2 21 / 240 34 96

Internet: www.dni-ag.de

Ansprechpartner Investor Relations

Dr. Johannes Blome-Drees, Alleinvorstand

E-Mail: [email protected]



Veröffentlichungsdatum: 27.11.2023 - 07:05
Redakteur: mwa
© 1998-2024 by GSC Research GmbH Impressum Datenschutz