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HV-Bericht action press AG - Umstellung auf den neuen Branchenstandard Fotostreaming bietet Potenzial

Zur diesjährigen Hauptversammlung hatte die action press AG ihre Anteilseigner für den 26. Oktober 2023 wie in den Vorjahren in die Räumlichkeiten der Kanzlei Heuking Wojtek Lüer in Frankfurt am Main eingeladen. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats, Prof. Axel Haas, begrüßte sieben Aktionäre und Gäste, darunter Alexander Langhorst von GSC Research, und erteilte nach Abhandlung der üblichen einleitenden Hinweise und Formalien dem Vorstandsvorsitzenden Prof. Moritz Hunzinger das Wort zur Erläuterung des Zahlenwerks 2022 sowie der weiteren Entwicklung im aktuell laufenden Geschäftsjahr.


Bericht des Vorstands

Nach Begrüßung der Teilnehmer richtete der Unternehmenschef kurz den Blick zurück auf die bisherige Entwicklung der Gesellschaft. Dabei erinnerte er an den dreistufigen Plan aus dem Jahr 2022. Seinerzeit erfolgte die Entscheidung zum Kauf der Aktiengesellschaft sowie der Assetdeal mit der action press international GmbH sowie den Kauf der ddp im September 2021 und die erste Barkapitalerhöhung der Gesellschaft. Der zweite Punkt des Plans umfasste neben der Weiterentwicklung des operativen Geschäfts der action press international sowie der übernommenen ddp-Mediengruppe den Themen Blockchain und NFT.

Der dritte vorgesehene Punkt für 2023 war nach dem seinerzeitigen Plan der nächste größere Zukauf. Hieraus wurde zunächst der Abschluss einer strategischen Allianz und der damit einhergehende Aufstieg zu einer systemrelevanten Größe im globalen Markt der Bildagenturen. Besonders stolz zeigte sich Prof. Hunzinger, dass man als erstes im Markt den neuen Branchenstandard Streaming beherrscht. Dies im Blick zeigte er sich überzeugt, dass action press die Zukunft gehört.

Sodann ging der Vorstandschef auf das Zahlenwerk 2022 in der Aktiengesellschaft sowie dem  Konzern ein. In der AG, welche eine reine Holdingfunktion hat, erhöhten sich die Umsatzerlöse durch Umlage und Weiterberechnung von Dienstleistungen an die Tochtergesellschaften auf 120 TEUR. Der Personalaufwand reduzierte sich um 60 TEUR auf nun 240 TEUR. Auch bei den sonstigen betrieblichen Aufwendungen konnte ein Rückgang um 176 TEUR auf nunmehr 146 TEUR verzeichnet werden. Dieser Rückgang resultiert im Wesentlichen aus der Minderung der Rechts- und Beratungskosten. Insgesamt reduzierte sich der Kostenblock des Unternehmens um 236 TEUR von 622 auf 386 TEUR. Das Betriebsergebnis der Aktiengesellschaft verbesserte sich um 367 TEUR auf minus 254 TEUR. Unter dem Strich konnte auch der Jahresfehlbetrag im Vergleich zum Vorjahr um 45 Prozent auf minus 345 TEUR verringert werden.

In den Konzernabschluss sind auch die Finanzdaten der Tochtergesellschaften einbezogen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass 2022 erstmals der Neuerwerb ddp ganzjährig enthalten ist. Entsprechend erklärt sich auch der Anstieg der Gesamtleistung um gut 100 Prozent auf 4,565 Mio. Euro. Unter dem Strich ergibt sich jedoch noch ein Jahresfehlbetrag von 2,615 Mio. Euro. Dieser ist laut Prof. Hunzinger auf nicht liquiditätswirksame Abschreibungen in Höhe von 1,645 Mio. Euro sowie die Zunahme sonstiger Verbindlichkeiten zurückzuführen.

Bilanziell sieht er das Unternehmen weiterhin solide aufgestellt. Der Finanzmittelbestand zum Jahresende lag bei 748 TEUR. Zudem wird ein Eigenkapital von 17,958 Mio. Euro ausgewiesen, was einer soliden Eigenkapitalquote von 82 Prozent entspricht.

Kurz ging der Unternehmenschef auf die Halbjahreszahlen 2023 ein. Hierbei ist nach seiner Angabe jedoch zu beachten, dass in der AG die umlagebedingten Umsatzerlöse erst im zweiten Halbjahr anfallen. Erfreulicherweise ist es gelungen, die Kosten durch Hebung von Synergiee der bisherigen Wettbewerber action press GmbH und ddp weiter nachhaltig zu reduzieren. Die Eigenkapitalposition beläuft sich auf 21,398 Mio. Euro oder rund 81 Prozent und sichert das weitere Wachstum und den Ausbau der neuen Aktivitäten mit der Smartframe, auf welche er im weiteren Verlauf seiner Erläuterungen noch zu sprechen kam. Erste Umsatzerlöse aus dieser Kooperation werden spätestens für das erste Halbjahr 2024 erwartet.

Sodann gab der action press-Chef einen Überblick über die wesentlichen Ereignisse im Geschäftsjahr 2022. So hat man im November 2022 über die action press international GmbH eine Minderheitsbeteiligung von 5 Prozent an der NFTARTHOUSE GmbH übernommen. Das Unternehmen vermarktet NFTs (Non Fungible Token) sowie andere digitale Produkte und Assets. Ziel der Beteiligung ist es, über die Tochter NFT Arthouse B.V. (Frankfurt) eine internationale Galerie mit NFTs höchster Qualität zu schaffen.

Zudem konnte action press bei einem Empfang im TechQuartier in Frankfurt seine ersten eigenen NFTs vorstellen. Gestalter und Kurator der ersten fünf von action press herausgegebenen Tokenisierungsprojekte ist Prof. Tobias Rehberger. Bei diesem handelt es sich um einen der ausschlaggebendsten deutschen Gegenwartskünstler von Weltrang, wie der Vorstandschef nicht ohne Stolz feststellte.

Auf der Mitgliederversammlung des Bundesverbandes professioneller Bildanbieter (BVPA) im August 2022 wurde Vicente Poveda, der CEO von ddp, in den Vorstand gewählt. Der BVPA ist die führende Instanz in Deutschland und im europäischen Raum für alle Fragen rund um alle visuellen Inhalte. Der Verband vertritt dabei kleine und große Bildanbieter in ganz Europa.

Im Mai 2022 erfolgte die Übernahme der restlichen 49 Prozent der Anteile an der schwedischen Stella Pictures. An dem Unternehmen mit Sitz in Stockholm war man schon seit 2019 mehrheitlich beteiligt. Stella liefert Produktionen über die Königshäuser in Schweden, Norwegen und Dänemark und verfügt über mehr als 10 Millionen redaktionelle Bilder. Stella ist seit 2004 am Markt aktiv und bekannt für hervorragende Produktionen über die Royals Skandinaviens sowie für exklusive Fotos aus den Bereichen Celebrities, Entertainment, News sowie Sport. Mit der inzwischen erfolgreich vollzogenen Integration in die ddp-Gruppe stellt dies einen wichtigen Baustein für ein europäisches Netzwerk führender unabhängiger Agenturen dar, welche ihren Service zuverlässig, flexibel und vor allem auch visuell relevant anbieten.

Von vielfältigen Aktivitäten war auch der Monat März geprägt. So startete action press mit neuen Erlösmöglichkeiten für Verlage und es wurde das Vertriebsportal des Regionalpresse-Netzwerks „Regio-Group“ gegründet. Zudem liefert man seither auch aktuellste Bilder aus Frankreich sowie dem Fürstentum Monaco.

Der Januar 2022 markiert den Start des größten Paparazzi-Angebots, das es jemals in Deutschland gegeben hat, so Prof. Hunzinger weiter. Unter einem Dach erscheinen jeden Morgen Produktionen der Celebrity News Agencies BackGridUS & Australia, BackGrid UK, Splash und X17 sowie eigene Fotostrecken von action press. Zudem erhöhte sich der Bestand an digitalen Assets in der action press AG im Berichtsjahr auf 160 Millionen Stück.

Als Gründe für die Einladung zur Hauptversammlung erst im Oktober nannte er, dass man sich die besten Nachrichten für zum Schluss aufgehoben hat. Mit Blick auf die bevorstehende Transformation von action press von der bisherigen Printfokussierung hin zum neuen zu erwartenden Industriestandard Streaming wird das Unternehmen künftig in die drei Bereiche klassische Bildagentur, Streaming und KI-gesteuerte Inhalte gegliedert werden. Erstmals in der über 50-jährigen Geschichte wurden daher ein Chefredakteur und ein CFO bestellt. Zum Chefredakteur wurde der 42-jährige Daniel Nikolic berufen, der bereits seit 2017 als Visual Content and Assignment Editor bei der action press-Tochter ddp Media GmbH tätig ist. Zudem konnte mit Diplom-Kaufmann Frank Glandorf ein neuer kaufmännischer Leiter für die Gruppe gewonnen werden. Herr Glandorf war bereits in der Vergangenheit für beide Tochtergesellschaften in früheren Jahren tätig.

Neue Monetarisierungsmöglichkeiten sollen durch die Partnerschaft mit dem Marktführer im Bereich Bildstreaming, der SmartFrame Technologies aus Großbritannien, erschlossen werden. Begonnen hat diese Zusammenarbeit mit der exklusiven Übernahme der Fotoproduktion für den neuseeländischen Rugby Verband (New Zealand Rugby) und den dortigen Ligaspielen sowie der Nationalmannschaft „All Blacks“. Der Partner hat die Zusammenarbeit mit action press und Smart Frame gestartet, um künftig das volle Eigentum an seinen Bildern zu erhalten. Hierdurch verspricht sich New Zealand Rugby zusätzlich neue Werbeeinnahmen und eine Verbesserung der Fanbindung. Action press hat zur Betreuung aller Spiele und sonstigen Termine der All Blacks in Neuseeland und weltweit ein zehnköpfiges Team erfahrener Berufsfotografen aufgebaut und bedient sich darüber hinaus des eigenen, in Jahrzehnten etablierten weltweiten Fotografennetzwerkes. Allein die Zahl der monatlichen Ligaspiele beläuft sich auf über 80, wie im weiteren Versammlungsverlauf mitgeteilt worden ist. Für action press ergeben sich aus der Partnerschaft potenziell attraktive Skaleneffekte, da ein signifikanter Teil der erwarteten Umsatzerlöse auf der Monetarisierung der Bildaufrufe im Internet basiert.

In einem zweiten Schritt hat man im September, in Partnerschaft mit SmartFrame beschlossen, dass Verleger und Online-Publisher weltweit den gesamten Inhalt von action press kostenlos auf ihren Webseiten veröffentlichen können. Das hierin enthaltene Archiv beläuft sich auf über 200 Millionen digitale Medienassets. Die Nutzer wie etwa Verlage betten dabei SmartFrame Bilder als html-Code urheberrechtskonform in ihre redaktionellen Inhalte ein. Durch die Codes lässt sich jederzeit genau nachvollziehen, welche Bilder wie oft und wo angeklickt worden sind, so dass auch eine Abrechnung gut möglich ist. Die SmartFrame-Bilder werden in der höchstmöglichen Auflösung ausgeliefert, ohne die Ladezeiten der Seiten zu beeinträchtigen. Somit wird dem Leser ein fesselndes Bilderlebnis geboten, dass die Verweildauer auf den Seiten durch interaktive Funktionen wie etwa eine Vollbildansicht und die unternehmenseigene Hyper-Zoom-Technologie erhöht.

Erste Erfolge der Ankündigung zeigen sich bereits. So konnte in der Woche vor der Hauptversammlung die Ankündigung bestätigt werden, wonach action press für SmartFrame die offizielle Fotobibliothek des höchst bewerteten Sportvereins der Welt und Mitglied in der Premier League, Manchester City Football Club (ManCity) erstellt. Dieser bedeutendste Vertragsabschluss in der bisher 53-jährigen Geschichte von action press inkludiert die Lieferung von sämtlichem Fotomaterial von Spielen, PR Aktionen und Fanveranstaltungen für ManCity. Als global agierender Content-Player setzt man hier erneut erfolgreich auf den neuen Branchenstandard des Fotostreamings und baut das Geschäftsfeld mit SmartFrame stark aus. Weitere Fußballclubs werden folgen und es werden hier auch Gespräche mit Bundesliga-Clubs geführt. Zudem werden auch weitere internationale Sportarten wie zum Beispiel American Football aktiv bearbeitet und sollen in Zukunft ebenfalls begleitet werden.

Abschließend dankte der Vorstand allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für den Einsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr. Zudem stellte er fest, dass er und sein Vorstandskollege Ulli Michel sich action press zur Lebensaufgabe gemacht haben und zeigte sich zuversichtlich, dass das Unternehmen „in einigen Jahren eine Gelddruckmaschine sein“ soll.


Allgemeine Aussprache

Als erster Redner meldete sich ein Kleinaktionär zu Wort und interessierte sich unter anderem für die Zahl der im Unternehmen tätigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Hierauf nannte Prof. Hunzinger die Zahl von gut 40. Diese sind mit Ausnahme seiner Person überwiegend am historisch gewachsenen Standort am Straßenbahnring im Hamburger Stadtteil Eppendorf angesiedelt. Darüber hinaus verfügt man weltweit über einen Pool von über 5.000 Fotografen, auf die man zurückgreifen kann.

Nähere Informationen erbat der Redner auch zur vorgestellten Umstellung des Geschäftsmodells hin zum neuen Branchenstandard Fotostreaming. In seiner Antwort wies Herr Michel auf den bereits sehr mehr zwei Jahrzehnten anhaltend abnehmenden Trend bei Printpublikationen hin. Diese waren in der Vergangenheit die Hauptabnehmer für die Bilder von action press. Jedoch hat sich hier seit Jahren bereits ein schleichender Niedergang abgezeichnet, dieser hat sich etwa durch Schritte wie die weitgehende Einstellung von Printformaten etwa durch Gruner & Jahr im Jahr 2022 nochmals beschleunigt. Vor diesem Hintergrund war klar, dass das Geschäftsmodell weiterentwickelt und an die neuen Rahmenbedingungen angepasst werden muss, um auch künftig noch erfolgreich zu sein. Diese Weiterentwicklung schließt dabei klar das Beschreiten neuer Wege mit ein.

Des Weiteren interessierte sich der Redner dafür, wie das neue Prinzip bei der Nutzung der Bilder im Vertrieb ankommt. Hierzu ergänzte Herr Michel, dass man im Rahmen der Gespräche mit Sportclubs bislang ausgesprochen gute Resonanz erfahren hat. Auch wird dort das angebotene Prinzip als einfach und gut machbar bewertet. Konkret sieht es so aus, dass man den Vereinen eine Datenbank baut, und diese die Bildrechte behalten. Damit erhalten diese erstmals eigene und dauerhaft nutzbare Bildrechte inklusive aller Rechte etwa auch für die eigenen Werbepartner des Clubs oder des Verbandes. Im Gegenzug erhält action press die an die beauftragten Fotografen gezahlten Honorare von den Auftraggebern erstattet. Aus der Online-Nutzung des Bildmaterials erhält man dann einen Anteil an den damit erzielten Werbeerlösen damit, ohne hier eine eigene Kapitalbindung oder ein Kapitalrisiko einzugehen. Sowohl hinsichtlich der guten Resonanz als auch der erheblichen Skalierbarkeit solcher Modelle verspricht sich Herr Michel erhebliche Chancen beim Abschluss weiterer Verträge. Neben Rugby und Fußball hat man auch bereits mit dem Eigentümer eines sehr bekannten American Football Clubs gesprochen.

Ergänzend erläuterte Herr Michel die Unterschiede in der Arbeit und der Vergütung der Fotografen im Vergleich zum bisher im Markt üblichen Modell über Bildagenturen. Bei Manchester City werden die Fotografen von action press beauftragt und diese überschreiben die Bildrechte an action press und letztlich dem Verein. Die Fotografen erhalten eine fixe Vergütung für ihre Arbeit, die höher ausfällt als im klassischen Modell, wo diese auch ein Honorar erhalten und an möglichen folgenden Erlösen aus der weiteren Verwertung der Bilder beteiligt sind. Da aber die möglichen künftigen Erlöse erfahrungsgemäß immer schwer zu kalkulieren sind, ist das angebotene Vergütungsmodell auch für die Fotografen attraktiv, betonte Herr Michel und verwies auf entsprechendes positives Feedback, welches er dazu von den Fotografen in den vergangenen Wochen erhalten hat. Vereinfacht gesagt ist die Höhe der Auszahlungen an die Fotografen in diesem Modell etwa doppelt so hoch, wie in der herkömmlichen Konstellation.

Auf die Frage nach den zu erwartenden Umsatz- und Ergebnisbeiträgen aus den genannten Vertragsabschlüssen mit New Zealand Rugby sowie Manchester City erklärte der Vorstand, dass die Zusammenarbeit hier jeweils gerade erst begonnen hat und aktuell noch die erforderlichen Strukturen usw. geschaffen werden, so dass 2023 noch mit einem Vorlaufaufwand gerechnet werden muss. Gleiches gilt auch für die Umstellung der Nutzungsmöglichkeiten für das komplette Bildarchiv. Ab 2024 wird mit positiven Ergebnissen gerechnet.

Befragt nach dem bisherigen Verlauf der beiden Projekte in Neuseeland und bei Manchester City führte Herr Michel aus, dass diese bisher reibungslos laufen. Bei Manchester City war der erste Einsatz im Rahmen der Kooperation am Wochenende vor der Hauptversammlung. Auch die Resonanz der Partner ist bisher sehr gut ausgefallen.

Aktionär Prof. Michael Ruiss erkundigte sich unter anderem nach der Dauer der Laufzeit des Vertrages mit SmartFrame/Manchester City. Diese wurde vom Vorstand mit zunächst zwei Jahren angegeben.

Ferner interessierte er sich für die mögliche Abhängigkeit von der Firma SmartFrame in der aktuellen Konstellation. Hierzu antwortete Herr Michel, dass es auch hier Vereinbarungen gibt und man durchaus auch Interesse daran hat, die bestehende Zusammenarbeit durch eine Beteiligung dort zu untermauern. Hinsichtlich Risiken und Abhängigkeiten bestehen diese nach seiner Einschätzung schließlich durchaus in wechselseitiger Hinsicht. SmartFrame ist hier die Adresse, welche die Technologie in der Partnerschaft zur Verfügung stellt. Diese Technologie möchte man natürlich nutzen, zumal auch bislang noch keine andere Agentur im Markt mit einem solchen Ansatz unterwegs ist. In der Partnerschaft steuert action press den Content bei und ist in der Lage, etwa auf ein weltweites Netzwerk an Fotografen zugreifen und diese auch einsetzen zu können.

Auf die Frage von Alexander Langhorst - der als Gast und Berichterstatter für GSC Research an der Versammlung teilgenommen hat - und dessen Frage sich Aktionär Rolf Birkert aus formalen Gründen zu eigen machte, um eine Beantwortung in der Versammlung zu ermöglichen, nach der Dauer der Erlösbeteiligung aus den Bildrechten antwortete Prof. Hunzinger, dass diese zeitlich unbefristet ist.


Abstimmungen

Nach Beendigung der allgemeinen Aussprache um 15:59 Uhr wurde die Präsenz mit 19.882.144 Aktien oder 90,17 Prozent des stimmberechtigten Grundkapitals festgestellt. Sämtliche Beschlussvorschläge der Verwaltung wurden mit sehr großer Mehrheit und nur vereinzelten Gegenstimmen und/oder Enthaltungen verabschiedet.

Im Einzelnen beschlossen wurde die Entlastung von Vorstand (TOP 2) und Aufsichtsrat (TOP 3) für das Geschäftsjahr 2022 sowie die Wahl von Wirtschaftsprüfer und Steuerberater Johannes Weßling, Greven zum Abschlussprüfer und Konzernabschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2023 (TOP 4).

Der Versammlungsleiter konnte die Hauptversammlung nach einer Dauer von etwas über einer Stunde um 16:12 Uhr schließen.


Fazit

Die in diesem Jahr bekannt gegebene Kooperation mit dem britischen Technologieanbieter SmartFrame, dem Marktführer im Bereich Fotostreaming, dürfte sich noch als ein wichtiger Meilenstein in der Geschichte von action press erweisen. Dies gilt nicht nur in Bezug auf wichtige Verträge im digitalen Sportfotomarkt etwa mit dem neuseeländischen Rugby Verband oder zuletzt Manchester City, sondern für die vorhandenen eigenen Bildbestände. Hier verfügt action press aus den vergangenen fünf Jahrzehnten über mehr als 200 Millionen Bilder, die ebenfalls über die SmartFrame kostenlos zur Nutzung für Verleger oder Online-Publisher bereitgestellt werden. Action press verdient in allen Fällen an den im Zusammenhang mit den verwendeten Bildern erzielten Werbe- und sonstigen Erlösen. Auf diese Weise sollte es gelingen, das seit vielen Jahren rückläufige Geschäft im Printmarkt perspektivisch zu kompensieren und wieder auf einen Wachstumspfad zu finden.

Aktuell ist die Umstellung des Erlösmodells noch ganz jung und in vollem Gange, so dass sich diese frühestens im Jahre 2024 allmählich im Zahlenwerk niederschlagen wird. Sollte es gelingen, im Sportbereich weitere Clubs und auch Sportarten als Vertragspartner zu gewinnen, sollte hier eine weitere, durchaus auch deutliche Ausweitung des Geschäftsvolumens realisiert werden können. Investoren sollten die weitere Entwicklung zeitnah verfolgen. Eine Anlageempfehlung ist auf Basis der noch nicht belastbar greifbaren weiteren Entwicklung auf der Zahlenseite derzeit naturgemäß nur schwer möglich und mit nicht unerheblichen Risiken und Unwägbarkeiten behaftet.

Interessant ist in diesem Kontext jedoch, dass beide Vorstandsmitglieder im Vorfeld der Hauptversammlung jeweils 1 Million Aktien zu einem Kurs von 1,45 Euro erworben haben und damit einen Preis über dem aktuellen Börsenkurs von 1,30 Euro bezahlt haben. Interessierte Anleger sollten bei etwaigen Dispositionen die vergleichsweise geringe Handelsliquidität in der Aktie beachten und nur mit Limits im Markt agieren.


Kontaktadresse

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Tel.: +49 (0)69 / 15 20 03 20

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E-Mail: [email protected]



Hinweis: Der Verfasser ist Aktionär der beschriebenen Gesellschaft.



Veröffentlichungsdatum: 09.11.2023 - 12:15
Redakteur: ala
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