In dem durch die zunehmende Corona-Normalisierung geprägten vergangenen Jahr konnten die deutschen Modehandelsunternehmen ihre Erlöse 2022 gemäß dem „TW-Testclub“ der Fachzeitschrift TextilWirtschaft gegenüber dem noch stark durch Lockdowns belasteten Vorjahr um 9 Prozent steigern. Allerdings blieb der Branchenumsatz damit immer noch 2 Prozent hinter dem Vor-Corona-Niveau aus 2019 zurück.
Dem fortwährend sehr herausfordernden Marktumfeld, das nach zwei massiv durch Corona belasteten Jahren nun infolge des Ukraine-Kriegs mit neuen Herausforderungen konfrontiert war, konnte sich auch die Ahlers AG im abgelaufenen Geschäftsjahr 2021/22 (bis 30.11.) nicht entziehen. Insgesamt konnten die Herforder jedoch eine deutlich über den Branchenwerten liegende Umsatzentwicklung verzeichnen. Konkret legten die Konzernerlöse kräftig um 20,0 Prozent auf 170,9 (Vj. 142,5) Mio. Euro zu.
Nachtrag vom 24.04.2023:
Gemäß heutiger Pressemitteilung des Unternehmens hat der Vorstand der Ahlers AG heute entschieden, wegen drohender Zahlungsunfähigkeit für die Ahlers AG sowie für sieben Tochtergesellschaften Insolvenzanträge zu stellen. Demgemäß wird mit der Bestellung der vorläufigen Insolvenzverwalter durch das Gericht zeitnah gerechnet. Der Geschäftsbetrieb soll in der gesamten Gruppe bis auf Weiteres weiterlaufen.
Auslöser für die Entscheidung sei im Wesentlichen die unter den Planungen liegende Geschäftsentwicklung in den vergangenen Monaten vor dem Hintergrund der extrem widrigen Marktbedingungen mit entsprechenden Auswirkungen auf die Unternehmensliquidität gewesen.
Vor diesem Hintergrund setzen wir unser Kursziel und Rating für die Ahlers-Aktie bis auf weiteres aus.