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HV-Bericht SMART EQUITY AG - Geschäftsjahr 2021 mit Rekordgewinn – im laufenden Jahr sieht es anders aus

Die Hauptversammlung der Smart Equity AG fand am 26. September 2022 im Lindner Hotel City Plaza in Köln statt. Etwa ein Dutzend Aktionäre hatte sich dort eingefunden, um sich über die Investmentgesellschaft mit Fokussierung auf Technologieprojekte zu informieren. Für GSC Research befand sich Matthias Wahler vor Ort.

Der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Georg Issels eröffnete die Sitzung um 15 Uhr und teilte mit, dass der Aufsichtsratsvorsitzende Thomas Becker aufgrund persönlicher Umstände nicht anwesend sein kann. Der Aufsichtsrat habe deshalb ihn als dessen Stellvertreter zum Versammlungsleiter bestimmt.

Anwesend waren außerdem Aufsichtsratsmitglied Hans-Peter Neuroth sowie die beiden Vorstandsmitglieder Dr. Johannes Blome-Drees und Eleni Issels. Auf die Bestellung eines Notars hatte die Gesellschaft verzichtet, da keine Beschlüsse gefasst werden sollten, die einer qualifizieren Mehrheit bedurft hätten. Das Protokoll führte der Vorsitzende selbst.

Nach Abhandlung der Formalien und einigen ergänzenden Angaben zum Bericht des Aufsichtsrats übergab Dr. Issels das Wort an den Vorstand.


Bericht des Vorstands

Dr. Blome-Drees begann mit einigen Ausführungen zum Marktumfeld. Das Jahr 2021 verlief für Aktienanleger bekanntlich sehr erfreulich. Alle Indizes legten deutlich zu. Auch die Smart Equity AG entwickelte sich sehr erfreulich und schloss das Geschäftsjahr 2021 mit einem Rekordjahresüberschuss von 2,12 (Vorjahr: 0,74) Mio. Euro ab. Der Bilanzgewinn erhöhte sich auf 2,59 (0,47) Mio. Euro.

Ertragsseitig war das Berichtsjahr geprägt von Gewinnen aus der Veräußerung von Wertpapieren des Umlaufvermögens in Höhe von 948 TEUR und Gewinnen aus der Veräußerung von Kryptowährungen von 3,542 Mio. Euro. Den weit überwiegenden Beitrag lieferte die Veräußerung der Polkadot-Token.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen beliefen sich auf 461 TEUR. Als größte Position benannte Dr. Blome-Drees hier die Verluste aus der Veräußerung von Wertpapieren des Umlaufvermögens in Höhe von 70 TEUR und aus dem Abgang von Aktienoptionen in Höhe von 323 TEUR. Die Aufwendungen für den laufenden Geschäftsbetrieb betrugen 68 TEUR, der Personalaufwand wird mit 23 TEUR ausgewiesen.

Des Weiteren waren Abschreibungen auf Wertpapiere des Umlaufvermögens in Höhe von 364 (8) TEUR vorzunehmen. Außerdem belasteten Zahlungen und Rückstellungen für Körperschafts- und Gewerbesteuer mit 797 (185) TEUR. Dennoch erhöhte sich der Jahresüberschuss sehr deutlich auf 2,124 (0,739) Mio. Euro.

In der Bilanz besteht das Anlagevermögen allein aus den Finanzanlagen in Höhe von 114 (13) TEUR. Das Umlaufvermögen von 4,61 (0,12) Mio. Euro bestand zum Bilanzstichtag mit 3,76 (1,57) Mio. Euro in erster Linie aus Wertpapieren. Die liquiden Mittel reduzierten sich auf 16 (120) TEUR. Allerdings sind letztlich auch die kurzfristig gebundenen Vermögenswerte, sprich die Wertpapiere des Umlaufvermögens, der Liquidität zuzurechnen.

Das Eigenkapital erhöhte sich dank des hohen Jahresüberschusses sehr deutlich auf 3,69 (1,57) Mio. Euro. Bei einer Bilanzsumme von 4,73 (1,76) Mio. Euro errechnet sich eine hohe Eigenkapitalquote von 78,0 (88,9) Prozent. Die Gesellschaft konnte und kann ihren Zahlungsverpflichtungen laut Dr. Blome-Drees jederzeit nachkommen.

An dieser Stelle übernahm Eleni Issels. Sie begann ihren Part mit einem Blick in die Historie der Gesellschaft. Wie sie darlegte, haben sich Robert Küfner, Michael Geike und Till Wendler, als die Begriffe Blockchain und Bitcoin den meisten noch unbekannt waren, in diesem Bereich als Pioniere betätigt. Unter Mitwirkung von Rudi Küfner, der einen Börsenmantel zur Verfügung stellte, entstand mit der Smart Equity AG dann die erste deutsche Gesellschaft im Krypto-Universum.

Im Folgenden wurde der Scherzer & Co. AG das Konzept vorgestellt. Sie zeichnete dann eine 10-prozentige Kapitalerhöhung und stellte damit die finanziellen Mittel zur Verfügung, damit die sich ergebenden Chancen genutzt werden konnten. Über die Zeit stockte die Beteiligungsgesellschaft ihren Anteil erheblich auf. Die drei Pioniere widmeten sich im Folgenden dem Aufbau einer eigenen Gesellschaft, der heutigen Advanced Blockchain AG (ABAG).

Insbesondere mit der frühzeitigen Investition in die Polkadot-Token legte die Smart Equity AG laut Frau Issels dann den Grundstein dafür, dass im Geschäftsjahr 2021 so hohe Erträge realisiert werden konnten. Bei den Investitionen wurde die Gesellschaft von der nakamo.to GmbH, einer hundertprozentigen Tochter der ABAG, beratend begleitet. Frau Issels dankte insbesondere Michael Geike, dem bisherigen CEO der Advanced Blockchain AG, für sein Engagement und die professionelle Begleitung.

Um weiterhin vom Know-how der ABAG profitieren zu können, investierte die Smart Equity AG einen Großteil der Erlöse aus dem Polkadot-Verkauf in ABAG-Aktien. Deren neuer CEO Simon Telian war nach dem Vorstandsbericht per Zoom zugeschaltet und lieferte ergänzende Informationen zu den weiteren Plänen der Gesellschaft, den Auswirkungen des angebrochenen „Krypto-Winters“ und dem unbefriedigenden Kursverlauf der ABAG-Aktie.

Als vielversprechend erachtet Frau Issels die Beteiligung der Smart Equity AG an der Peaq Technology GmbH, die aus einem Management Buy-out der ABAG entstanden ist. Dieses Unternehmen entwickelt eine eigene Blockchain-Lösung für Anwendungen im Web 3.0. Im Kern geht es um die Etablierung einer dezentralen Economy of Things, in der Maschinen Probleme lösen, Ressourcen sparen und Menschen unterstützen.

Peaq beschäftigt sich Frau Issels zufolge unter anderem mit dem Aufbau eines dezentralen Netzwerks digitaler Identitäten für Maschinen. Im konkreten Anwendungsfall handelt es sich um eine Infrastruktur für dezentrale, digitale Fahrzeugidentitäten für die künftige Mobilität. Das Ziel ist es, in diesem Bereich in Deutschland und Europa den Standard zu setzen.

Um dies zu erreichen, ist die Peaq Technology GmbH am Gaia-X-Projekt unter Federführung der Robert Bosch GmbH als Projektmitglied beteiligt. Die Aufgabe von Peaq ist es, die zugrundeliegende Blockchain zu entwickeln. Mit Gaia-X soll ein weltweit offenes digitales Ökosystem entstehen, welches es ermöglicht, Daten und Dienste zusammenzuführen und zu teilen und damit Geschäftsmodelle zu vermarkten und anzuwenden.

Die Smart Equity ist Gesellschafterin der Peaq Technology GmbH und hat im Zuge der Tokenemission aus dem peaq-Netzwerk, bei dem gut 6 Mio. US-Dollar eingenommen wurden, etwa 70 Millionen peaq-Token zugeteilt bekommen.

Zoom-Schaltung zu Till Wendler, CEO der Peaq Technology GmbH

Herr Wendler startete mit Erläuterungen zum Projekt Gaia-X, in dem sich verschiedene europäische Unternehmen, darunter große Player wie Robert Bosch, zusammengeschlossen haben. Das Ziel ist es, eine auf der Blockchain-Technologie basierende Plattform für Anwendungen im Bereich Elektromobilität zu entwickeln, die auch die notwendigen Compliance-Anforderungen erfüllt. Für die interessierten Konzerne und Industriepartner ist dies unabdingbar, um aktiv werden zu können.

Eine Anwendungsmöglichkeit, die von Peaq derzeit entwickelt wird, ist die Schaffung einer digitalen Identität für ein Elektrofahrzeug. Dieses Fahrzeug kann dann automatisch eine Ladesäule anfahren, die ebenfalls über eine digitale Identität verfügt, und geladen werden. Die Bezahlung erfolgt über Smart Contracts. Der gesamte Vorgang kann somit abgewickelt werden, ohne dass Menschen eingreifen müssen. Auf teure Intermediäre kann verzichtet werden, was bis zu 70 Prozent der Kosten spart.

Mit Gaia-X können diese und ähnlich gelagerte Vorgänge also deutlich vereinfacht werden, was einen großen Mehrwert für alle eingebundenen Partner bedeutet. Wichtig ist, dass die Partner sicher sein können, dass alle Compliance-Regeln eingehalten werden und sie nicht Gefahr laufen, in einigen Jahren auf eine andere Plattform wechseln zu müssen. Nachdem es bis zum Start einige Zeit gedauert hat, sieht Herr Wendler aus dem Projekt jetzt große Chancen für alle erwachsen. Die Anwendungsmöglichkeiten sind auch nicht auf den Bereich Elektromobilität beschränkt.

Sehr positiv bewertet der CEO, dass das peaq-Netzwerk vor wenigen Monaten über die Ausgabe von Token 6 Mio. US-Dollar von Tokeninvestoren einsammeln konnte. Diese zusätzliche Finanzierung wird den Ausbau des peaq-Netzwerks beschleunigen. Die aktuelle Schwäche des Token-Markts tangiert das Unternehmen damit nicht so sehr, zumal es auch Fördermittel gibt. Die Plattform wird jetzt zügig weiterentwickelt. Der Launch sollte Herrn Wendler zufolge aber erst erfolgen, wenn das Marktumfeld sich wieder besser gestaltet.

Das zentrale Ziel aus Sicht von Peaq Technologies ist es, bei der Entwicklung der Plattform dabei zu sein, auf der die künftigen Standards entwickelt werden. Zeitnah wird es dann möglich sein, einzelnen Fahrzeugen eine digitale Identität zu geben, also quasi einen „Blockchain-Reisepass“.

Dr. Issels ergänzte nach Ende der Schaltung, dass es auch noch andere spannende Themen im Bereich Elektromobilität gibt. Sinnvoll wäre es beispielsweise, eine eindeutige Identität für die Batterien schaffen.

Zugleich wollte er nicht zu große Erwartungen wecken. In diesem Bereich sind viele Startups aktiv und es wird sich zeigen, wer am Ende das Rennen macht und den Branchenstandard setzt. Peaq Technologies hat nach seiner Überzeugung auf jeden Fall einen guten Ansatz. Gleichwohl ist es aber ein Startup. Ein Investment ist entsprechend riskant, bietet aber auch große Chancen.


Zoom-Schaltung zu Simon Telian, CEO der Advanced Blockchain AG (ABAG)

Herr Telian begann mit einer persönlichen Vorstellung. Er ist vor drei Jahren bei der ABAG eingestiegen, damals noch zusammen mit Michael Geike, dem früheren CEO der Gesellschaft. Seither habe er als Investment Officer das Portfolio der ABAG weiterentwickelt und global expandiert. Seit Kurzem ist er CEO der Gesellschaft.

Das Marktumfeld im Krypto-Universum ist Herrn Telian zufolge derzeit sehr schwierig. Die Investoren schauen sehr genau, wo sie investieren, wovon auch die ABAG betroffen ist. Auf das stark veränderte Umfeld habe man mit einer Anpassung der Organisationsstruktur und einer personellen Verschlankung reagiert. Inklusive der Tochtergesellschaften sind heute noch 45 Mitarbeiter beschäftigt und großteils nur für bestimmte Projekte mit eingebunden.

Mit dem verschlankten Team fokussiere man sich nun auf das Management der bestehenden Investments und die Entwicklung ausgewählter neuer Projekte in verschiedenen Bereichen, die jeweils ein bestimmtes Problem im Krypto-Universum lösen sollen und die aktiv von etablierten Unternehmen nachgefragt werden. Eines ist Peaq Technology, an dem die ABAG immer noch maßgeblich beteiligt ist. Das Jüngste ist Composable Finance, das in der letzten Finanzierungsrunde erfolgreich 32 Mio. US-Dollar von externen Investoren eingeworben hat. Neue Projekte sind außerdem Panoptic und Quasar.

Oft handelt es sich nach Angabe des CEO um Frühphaseninvestments, also Projekte, die noch keine eigene Token gelauncht haben. Vom derzeitigen Abschwung am Krypto-Markt sind sie damit nicht so stark betroffen wie Projekte, bei denen es bereits einen öffentlich gehandelten Token oder gelistete Aktien gibt. Insofern ist diese Aufstellung im aktuellen Marktumfeld sogar positiv zu bewerten.

Insgesamt managt die ABAG nach Angabe von Herrn Telian derzeit über 30 Investments und noch eigene Projekte, die weiter ausgebaut werden. Als Ziel gab er aus, die drei Unternehmensbereiche der ABAG, den Inkubationsbereich, in dem die Innovationen entstehen, sowie die Segmente Finanzierung und Research noch besser zu verzahnen. Durch eigene Inkubationen hat die ABAG, wie der CEO anmerkte, auch schon in der Vergangenheit stark profitiert.

Auch aus Sicht der Smart Equity AG bewertete es Dr. Issels in seinem nachfolgenden Statement als sehr erfreulich, dass mit Composable Finance trotz der Turbulenzen am Krypto-Markt 32 Mio. US-Dollar an neuen Geldern eingesammelt werden konnten. Auch die Entscheidung, die Projektentwicklungen zu straffen, hält er für richtig. Er appellierte an den CEO, den Investoren gerade in dem aktuell sehr schwierigen Marktumfeld regelmäßig die Perspektiven aufzuzeigen und eine strikte Kostenkontrolle zu wahren.

Herr Telian versicherte, dass die ABAG weiterhin transparent kommunizieren werde. Als absehbar war, dass die Ziele in dem stark veränderten Marktumfeld nicht erreicht werden können, habe man im Juni sofort eine Gewinnwarnung herausgegeben. Grundsätzlich ist er aber weiterhin optimistisch für die Zukunft gestimmt. Schließlich sitzen Venture-Capital-Investoren aus den USA auf 280 Mrd. US-Dollar Liquidität, die sie gerne investieren wollen. Noch mehr als früher fokussieren sie sich aber auf hochqualitative Projekte und Beteiligungen.


Allgemeine Aussprache

Aktionär Uwe Jännert wollte wissen, was derzeit die größten Positionen im Portfolio der Smart Equity AG sind und welche Summen in sie investiert wurden. In die gleiche Richtung ging später die Frage nach dem inneren Wert der Aktie, wie er sich aus der aktuellen Bewertung der einzelnen Beteiligungen ergibt.

In seiner Antwort informierte Dr. Blome-Drees, dass der Vorstand die Smart Equity AG nicht mehr als Beteiligungsunternehmen, sondern als aktives Unternehmen im Blockchain-Umfeld versteht, das unter anderem in Technologieprojekte investiert. Der innere Wert der Aktie wird nicht mehr kommuniziert. Die Ermittlung eines Net Asset Value (NAV) wäre auch kaum möglich. Wie sollten 70 Millionen Token oder die Peaq-Anteile bewertet werden?

Die größten Investments sind aktuell, wie der Vorstand mit Verweis auf seine vorherigen Ausführungen mitteilte, die Beteiligungen an Peaq Technology und der Advanced Blockchain AG. Insgesamt befinden sich 70.000 ABAG-Aktien sowie eine Wandelanleihe dieser Gesellschaft im Bestand. An der Peaq Technology GmbH hält die Smart Equity AG rund 1,1 Prozent des Stammkapitals.

Dr. Issels ging noch etwas mehr ins Detail. Wie er ausführte, wurde über die Kooperation mit nakamo.to in Technologieprojekte investiert, an denen die Macher von Ethereum, heute eine der führenden Kryptowährungen, beteiligt waren. Polkadot gab es zu dieser Zeit noch gar nicht. Plötzlich war der Polkadot-Token dann aber handelbar und der Kurs stieg stark an, weshalb man entschieden habe, diese Anteile zu verkaufen.

Damit stellte sich dann die Frage, wie mit dem Erlös weiterverfahren werden soll. Entschieden wurde, in ABAG-Aktien zu investieren, womit die Smart Equity AG an allen Projekten beteiligt ist, die diese Gesellschaft angeht. Zudem ergab sich als Vorteil, dass bei Aktieninvestments 95 Prozent der Gewinne steuerfrei vereinnahmt werden können, während Gewinne aus Kryptowährungen normal steuerpflichtig sind.

Bisher ist die Rechnung allerdings nicht aufgegangen. Der Kurs der ABAG-Aktie ist seit dem Einstieg der Smart Equity AG um 80 Prozent gefallen. Dr. Issels sieht an diesem starken Kursrückgang die Unsicherheit aufgezeigt, wie Projekte künftig finanziert werden sollen, nachdem sich das Marktumfeld im Krypto-Bereich erheblich verschlechtert hat und die Investoren nicht mehr so leicht zu überzeugen sind.

Gefragt wurde ferner nach Erläuterungen zu verschiedenen Bilanzpositionen. Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände, die auf 833 (56) TEUR deutlich gestiegen sind, enthalten nach Angabe von Dr. Blome-Drees vor allem eine Wandelanleihe der ABAG sowie eine zum Bilanzstichtag noch offene Forderung aus Token-Verkäufen. In den Rückstellungen von 642 (196) TEUR sind vor allem Steuerrückstellungen im Zusammenhang mit dem Token-Verkauf enthalten. Teilweise wurden die Zahlungen schon geleistet.

Aktionär Robinson Kuchejda thematisierte den enormen Energieverbrauch im Bereich Kryptowährungen. Wie Dr. Issels darlegte, basiert die Peak-Plattform auf dem Polkadot, bei dem der Konsens im Netzwerk nicht über das Proof-of-Work-, sondern das Proof-of-Stake-Verfahren erzielt wird. Damit ist der Energieverbrauch kein Thema.

Befragt nach der Planung für das laufende Jahr teilte der Vorstand mit, dass eine solche nicht existiert. Das Umfeld ist viel zu unsicher, um eine Vorhersage zu treffen. Selbstverständlich wird sich aber ein immenser Abschreibungsbedarf auf die ABAG-Anteile ergeben. Diese Entwicklung ist sehr unerfreulich; es wäre besser gewesen, den Erlös aus dem Polkadot-Verkauf erst einmal auf dem Konto liegen zu lassen. Die Frage ist insofern aus aktueller Sicht nur, wie hoch der Jahresverlust ausfällt.


Abstimmungen

Vor Eintritt in die Abstimmungen verkündete Dr. Issels die Präsenz. Auf der Hauptversammlung waren 164.112 Aktien vertreten. Bezogen auf das gesamte Grundkapital von 275.000 Euro, eingeteilt in ebenso viele Aktien, entsprach dies einer Quote von 59,68 Prozent.

Alle Beschlüsse, im Einzelnen waren dies der Vortrag des gesamten Bilanzgewinns auf neue Rechnung (TOP 2) sowie die Entlastung von Vorstand (TOP 3) und Aufsichtsrat (TOP 4), wurden einstimmig gefasst.

Um 16:51 Uhr schloss der Vorsitzende die Versammlung.


Fazit

Die Smart Equity AG hat das Geschäftsjahr 2021 sehr erfolgreich abgeschlossen. Getrieben insbesondere von dem überaus lukrativen Verkauf der Polkadot-Token, schnellte der Jahresüberschuss der Investmentgesellschaft mit Fokus auf Technologieprojekte auf 2,12 (0,74) Mio. Euro nach oben. Der Gewinn je Aktie errechnet sich mit beachtlichen 7,72 (2,69) Euro – damit hatte wohl kaum ein Marktteilnehmer gerechnet.

Eine aus heutiger Sicht sehr unglückliche Entscheidung war allerdings, den Erlös aus dem Polkadot-Verkauf zum größten Teil zu Kursen um 15 Euro in Aktien der Advanced Blockchain AG (ABAG) zu investieren. In dem stark eingetrübten Marktumfeld im Krypto-Bereich ist deren Notierung bis heute um fast 80 Prozent eingebrochen. Ein Großteil des schönen Gewinns ist damit wieder verschwunden. Das laufende Jahr wird infolge der erforderlichen Abschreibungen mit einem sehr hohen Verlust abgeschlossen werden.

Die beiden größten Investments der Smart Equity AG sind derzeit 70.000 ABAG-Aktien und eine Beteiligung von rund 1,1 Prozent an der Peaq Technologies AG. Beide Unternehmen betätigen sich in interessanten Geschäftsfeldern, befinden sich aber noch in einem frühen Entwicklungsstadium. Ob sie letztlich erfolgreich sein werden, ist offen. Im Erfolgsfall sind die Chancen aber sicherlich groß. Ein Investment in die Smart-Equity-Aktie eignet sich insofern nur für spekulative Anleger, die daran glauben, dass sich die Blockchain-Technologie in der Breite durchsetzen wird.

Ein Einstieg in die Smart-Equity-Aktie gestaltet sich allerdings gar nicht so einfach. Derzeit wird an der Börse Hamburg nur ein Briefkurs von 9,60 Euro aufgerufen, was bei insgesamt 275.000 Aktien eine Marktkapitalisierung von etwas mehr als 2,6 Mio. Euro bedeutet. Das ist deutlich weniger als das Eigenkapital zum 31. Dezember 2021 in Höhe von 3,7 Mio. Euro, das mit den hohen Abschreibungen auf die ABAG-Beteiligung im laufenden Jahr allerdings um weit mehr als die Hälfte abschmelzen wird. Interessierte Investoren sollten gegebenenfalls ein Limit setzen.


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Veröffentlichungsdatum: 30.12.2022 - 20:25
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