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HV-Bericht MHP Hotel AG (vorm. Lifespot Capital AG) - Wachstumskurs eingeschlagen

 

Am 25. Juli 2022 fand die ordentliche Hauptversammlung der MHP Hotel AG für das Geschäftsjahr 2021 im virtuellen Format statt. Die Gesellschaft firmiert erst seit dem vergangenen Jahr unter diesem Namen, nachdem die Einbringung der Munich Hotel Partners GmbH in die damalige Lifespot Capital AG erfolgte. Für GSC Research berichtet Thorsten Renner über den Verlauf der Hauptversammlung.

Der Aufsichtsratsvorsitzende Daniel Beringer eröffnete die Hauptversammlung pünktlich um 9 Uhr und begrüßte die teilnehmenden Aktionäre sowie den vollzählig anwesenden Vorstand. Die restlichen Aufsichtsratsmitglieder waren online zugeschaltet. Nach Abhandlung der Formalien und der Erstattung des Aufsichtsratsberichts übergab Herr Beringer das Wort an den Vorstand.


Bericht des Vorstands

Vorstandsmitglied Andreas Empl erläuterte zunächst kurz die Tagesordnungspunkte der Hauptversammlung. Im Einzelabschluss sanken die Umsatzerlöse auf 2.600 Euro, wobei ein Verlust von 192 TEUR ausgewiesen wurde. Nach der Einbringung beläuft sich die Bilanzsumme auf 67,0 Mio. Euro nach lediglich 705 TEUR im Vorjahr. Dabei stieg auch das Eigenkapital auf 55,77 Mio. Euro.

Im MHP GmbH Konzernabschluss lagen die Umsatzerlöse bei 33,1 Mio. Euro nach 34,4 Mio. Euro im Vorjahr. Daraus resultierte laut Herrn Empl ein Jahresüberschuss von 2,1 Mio. Euro. Das Vorjahr hatte noch einen Verlust von 3,3 Mio. Euro erbracht. Bei einer Bilanzsumme von 38,4 Mio. Euro beläuft sich das Eigenkapital zum Jahresende 2021 auf minus 3,8 Mio. Euro.

Der Konzernabschluss der MHP GmbH war 2021 durch Corona geprägt. Der Umsatz im abgelaufenen Jahr verringerte sich leicht auf 33,31 Mio. Euro. Die Umsätze entfielen auf die Bereiche Logis mit 23,35 Mio. Euro, Gastronomie mit 7,48 Mio. Euro und sonstige Erlöse mit 2,48 Mio. Euro. Regional betrachtet entfielen auf Deutschland 26,98 Mio. Euro und auf Österreich 6,33 Mio. Euro.

Anschließend ging der Vorstand kurz auf die Anpassung der Jahresabschlüsse für 2019 und 2020 ein. 2019 kam es zu einer Erhöhung des Fehlbetrags um 58 TEUR. Auch das Jahr 2020 brachte eine Erhöhung des Fehlbetrags um 34 TEUR. In Summe ergab sich nach Aussage von Herrn Empl eine Steigerung des nicht durch Eigenkapital gedeckten Fehlbetrags um 92 TEUR auf insgesamt 252 TEUR. Neben der freiwilligen Wahl eines Abschlussprüfers schlägt die Verwaltung auch die Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien vor.

Im Reverse IPO der MHP Hotel AG wurde die Munich Hotel Partners GmbH eingebracht. Nach Durchführung des IPO im vierten Quartal 2021 erfolgte im Januar 2022 der Wechsel des Listings vom Freiverkehr in den m:access. Zunächst wurde die Munich Hotel Partners GmbH in die damalige Lifespot Capital AG eingebracht und dann in MHP Hotel AG umbenannt. Zum Jahresende 2021 war damit die Sanierung der Lifespot Capital AG geglückt.

Nach einer langen Suche hatte man im Juni 2021 den Einbringungsvertrag unterzeichnen können. Im September 2021 gelang es, eine Barkapitalerhöhung zur Durchführung der Transaktion erfolgreich zu platzieren. Diese umfasste ein Bruttovolumen von 3,21 Mio. Euro. Im November 2021 wurde die Transaktion erfolgreich abgeschlossen sowie Vorstand und Aufsichtsrat neu besetzt.

Die Bewertung der MHP Geschäftsanteile belief sich auf 59 Mio. Euro. Dies gliedert sich in 53 Mio. Euro in Form einer Sachkapitalerhöhung durch die Ausgabe von 33,125 Mio. neuen Aktien zu 1,60 Euro und 6 Mio. Euro in Form liquider Mittel. Zusätzlich wurde noch eine Earn-out-Komponente über 4,9 Mio. Euro vereinbart. Wie Herr Empl berichtete, wurden sämtliche Bedingungen der Earn-out-Komponente erfüllt. Die Mitglieder der Geschäftsführung der MHP und Herr Beringer halten nach der Einbringung rund 84 Prozent der Anteile. Zur Finanzierung der Cash-Komponente und für das weitere Wachstum soll vermutlich im vierten Quartal eine weitere Kapitalerhöhung durchgeführt werden. Danach werden die MHP-Verkäufer einen Anteil von etwa 70 Prozent der Aktien halten.

Laut Vorstandssprecher Dr. Jörg Frehse ist MHP eine führende Hotelinvestment- und managementplattform in der DACH-Region. Derzeit ist das Unternehmen für das Management von neun Premium-Hotels verantwortlich. Auf der einen Seite beteiligt man sich an selbst gemanagten Hotelimmobilien und auf der anderen Seite erfolgt der Roll-out der Marke MOOONS. Für die einzelnen Hotels verfügt das Unternehmen über eigene Betriebsgesellschaften. Ferner verfügt man mit der MHP Technical Services GmbH über eine Gesellschaft, die IT- und Bauservices anbietet.

Nach den Worten von Herrn Empl werden die rund 39,37 Mio. Aktien im m:access der Börse München gehandelt. Bei einem Aktienkurs von 1,43 Euro ergibt sich eine Marktkapitalisierung von 56,3 Mio. Euro. Dagegen liege das durchschnittliche Kursziel der Analysten bei 3,82 Euro je Aktie. Seit Februar 2022 beläuft sich das durchschnittliche Handelsvolumen auf Xetra auf rund 12.400 Euro.


Beantwortung der eingereichten Fragen

Kritik übte ein Aktionär an der Abhaltung einer virtuellen Hauptversammlung. Die Entscheidung zur Abhaltung einer virtuellen Hauptversammlung ist mit Blick auf die Gesundheit der Aktionäre getroffen worden. Seit Juni gibt es wieder steigende Fallzahlen und darauf habe man frühzeitig reagiert. Immerhin liege die aktuelle Inzidenz in München bei rund 900. Sofern es möglich ist, freue man sich, die Aktionäre im kommenden Jahr wieder persönlich zu begrüßen - dies vor allem auch, da das Le Méridien in München das optimale Ambiente bietet.

Der Aktionär erkundigte sich anschließend nach den Planungen bis 2025. Die veröffentlichte Planung bis 2024 sieht einen Umsatzanstieg auf 180 bis 200 Mio. Euro vor, berichtete der Vorstand. Das EBITDA soll dabei in einer Größenordnung von 15,5 bis 18,0 Mio. Euro liegen. Aufgrund des Wachstumskurses erwartet die Gesellschaft daher keine Dividendenzahlung für die Jahre 2022 und 2023. Zur Finanzierung des weiteren Wachstums sieht die Verwaltung die Durchführung einer Kapitalerhöhung vor. Für 2025 liegen derzeit noch keine Annahmen vor.

Ferner bat der Aktionär um einen Vergleich der Planung für 2021 und den erreichten Kennzahlen. Wie auf der Hauptversammlung im März 2021 mitgeteilt wurde, sah dies werthaltige, fungible Assets, nämlich die Beteiligung an der Lifespot Health in Höhe von 0,66 bis 2,00 Mio. Euro vor. Bisher wurde ein Teil des genannten Betrags erlöst, der Vorstand erwartete nach voller Verwertung ein Ergebnis in der genannten Bandbreite. Zudem hatte man vor, ein operatives Unternehmen mit einem Umsatz von mehr als 50 Mio. Euro und einem EBIT von über 1 Mio. Euro bezogen auf 2022 einzubringen. Der Erwerb sollte dabei als Reverse IPO erfolgen. Dies wurde laut Vorstand auch umgesetzt. Damit sehe man den veröffentlichten Plan für 2021 als erfüllt an.

Angesprochen auf die Aktionärsstruktur berichtete der Vorstand, die vier Verkäufer halten derzeit rund 84 Prozent der Aktien. Daneben halte eine weitere natürliche Person rund 1,7 Prozent der Aktien. Ferner bat der Aktionär um Informationen zur Teilnahme und Kosten der Hauptversammlungen in den vergangenen Jahren. An der Präsenzhauptversammlung 2019 hatten elf Aktionäre teilgenommen, die rund 49 Prozent des Grundkapitals vertraten. Im Dezember 2020 waren es acht Aktionäre mit einem Anteil von 28 Prozent. In der virtuellen Hauptversammlung 2021 waren es 17 Aktionäre mit zusammen 75 Prozent der Anteile. In der heutigen Hauptversammlung sind es bislang neun Aktionäre mit 41,15 Prozent. Die Kosten der Hauptversammlung lagen dabei jeweils zwischen 5 und 10 TEUR.

Eine Frage betraf das organische Wachstum ab 2025. Zum jetzigen Zeitpunkt hat die Gesellschaft keine Planung für die Zeit nach 2024 veröffentlicht, betonte der Vorstand. Einem Impairmenttest nach IFRS muss sich die Gesellschaft aufgrund der Bilanzierung nach HGB nicht unterziehen. Für die Bewertung der eingebrachten Pachtverträge ist derzeit eine Beratungsgesellschaft mandatiert. Im Anschluss an die Bewertung kann dann ermittelt werden, ob sich für den Konzernabschluss 2022 ein Good- oder Badwill ergibt. Nach HGB sind die Pachtverträge über die Laufzeit abzuschreiben.

Thematisiert wurde auch die Weitergabe der Kostensteigerungen. Die Hotels können ihre Zimmerpreise tagesaktuell anpassen, erläuterte der Vorstand. Die Munich Hotel Partners GmbH hat im vergangenen Jahr Kosteneinsparungen im Bereich der Verwaltung realisieren können. Den Aktionär interessierte, wie sich Strom- oder Gasausfälle auf das Geschäft auswirken könnten. Laut Vorstandsangabe sind die Hotels an das öffentliche Versorgungsnetz angeschlossen und lassen sich nicht kurzfristig autark betreiben. Alle Hotels verfügen über eine Notstromvorrichtung, die den Betrieb der sicherheitsrelevanten Infrastruktur gewährleistet.


Abstimmungen

Nach dem Ende der Fragerunde leitete Herr Beringer zu den Abstimmungen über. Vom Grundkapital der Gesellschaft in Höhe von 39.367.012 Euro waren 25.484.088 Euro entsprechend 64,73 Prozent vertreten. Die Beschlüsse wurden alle bei wenigen Gegenstimmen im Sinne der Verwaltung gefasst.

Dies waren der Vortrag des Bilanzverlusts auf neue Rechnung (TOP 2), die Entlastung von Vorstand (TOP 3) und Aufsichtsrat (TOP 4), die Wahl der SDA Treuhand zum Abschlussprüfer (TOP 5), die Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien (TOP 6) sowie die Vergütung des Aufsichtsrats (TOP 7).

Gegen 10:25 Uhr konnte Herr Beringer die Hauptversammlung wieder beenden.


Fazit und eigene Meinung

Das vergangene Geschäftsjahr stand ganz im Zeichen der Einbringung der Munich Hotel Partners GmbH in die frühere Lifespot Capital AG. Damit konnte die Sanierung der früheren Lifespot Capital und heutigen MHP Hotel AG erfolgreich abgeschlossen werden. Das Unternehmen fungiert als unabhängige Hotelinvestment- und managementplattform innerhalb der DACH-Region. Dabei hat sich das Management weiteres Wachstum auf die Fahnen geschrieben.

Nach einer schwierigen Corona-Zeit profitiert die Gesellschaft nun von einer starken Erholung der Hotelbranche. In den vergangenen Monaten konnte die Gesellschaft das Portfolio deutlich ausbauen und das Unternehmen zeichnet nun für das Management von neun Hotels im Premiumsegment verantwortlich. Bis 2024 will MHP bereits einen Umsatz in der Größenordnung von 180 bis 200 Mio. Euro erwirtschaften. Dabei soll sich das EBITDA im Bereich 15,5 bis 18,0 Mio. Euro bewegen.

Das deutliche Wachstum sollte sich in den kommenden Jahren auch in deutlich besseren Ergebnissen niederschlagen. Mit der jüngsten Kapitalerhöhung wurde zudem die finanzielle Position des Unternehmens weiter gestärkt. Trotz der guten operativen Entwicklung musste der Aktienkurs im allgemeinen Markttrend Rückgänge hinnehmen. Das aktuelle Kursniveau bietet jedoch für mittelfristig orientierte Anleger eine sehr gute Einstiegschance.


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Veröffentlichungsdatum: 24.10.2022 - 17:30
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