WKN:
A1CRQD
ISIN:
DE000A1CRQD6
Straße, Haus-Nr.:
Manchinger Straße 95,
D-85053 Ingolstadt , Deutschland
Telefon:
+49 (0) 841 / 631 - 205

Internet: http://www.bhb-ag.de

IR Ansprechpartner:
Herr Franz Katzenbogen
[email protected]
+49 (0) 841 / 631 - 205
HV-Bericht BHB Brauholding Bayern-Mitte AG - Umsatzsprung im ersten Halbjahr 2022

Am 29. Juni 2022 fand die 13. ordentliche Hauptversammlung der BHB Brauholding Bayern-Mitte AG für das Geschäftsjahr 2021 statt. Wie bereits in den Vorjahren hielt die Brauereigesellschaft das Aktionärstreffen in rein virtueller Form ab. Das vergangene Geschäftsjahr stand unverändert im Zeichen der Pandemie, da weiterhin kaum Festivitäten stattfanden. Für GSC Research berichtet Thorsten Renner über den Verlauf der Hauptversammlung.

Der Aufsichtsratsvorsitzende Ludwig Schlosser eröffnete die Hauptversammlung pünktlich um 14 Uhr und begrüßte die teilnehmenden Aktionäre sowie die beiden persönlich anwesenden Vorstandsmitglieder. Nach den kurz gehaltenen Formalien übergab Herr Schlosser das Wort an das Vorstandsmitglied Gerhard Bonschab.


Bericht des Vorstands

Nach Aussage von Herrn Bonschab hatte die Corona-Pandemie die Brauereien auch im vergangenen Jahr fest im Griff. Dies führte zu einem starken Absatzeinbruch in der Gastronomie und Hotellerie. Je größer der Anteil des Gastronomie- oder Festgeschäfts bei einer Brauerei ist, desto stärker war der Einbruch. Immerhin werden rund 30 Prozent des bayerischen Bieres in der Gastronomie abgesetzt.

Der Bierabsatz im Handel war laut Herrn Bonschab durch einen harten Wettbewerb geprägt. Insgesamt waren von der Pandemie die kleinen und mittelständischen Brauereien am stärksten betroffen. Zufrieden zeigte sich der Vorstand, dass mit der Überbrückungshilfe III ein Großteil der Kosten geltend gemacht werden konnte. Neben Corona hatten die Brauereien auch noch mit hohen Kostensteigerungen zu kämpfen. Die Anzahl der Brauereien reduzierte sich im vergangenen Jahr von 1.528 auf 1.512.

Auch im vergangenen Jahr entwickelte sich der Biermarkt rückläufig, und zwar um gut 2 Prozent. Dagegen verzeichnete der Export ein Plus von 4,0 Prozent. Bis Mitte Mai waren die Restaurants und Bars weitgehend geschlossen. Vor allem Januar und Februar brachten einen massiven Einbruch mit sich. Der Pro-Kopf-Verbrauch inklusive alkoholfreiem Bier belief sich auf 91,6 Liter. Nach Angabe von Herrn Bonschab lag der Verbrauch 1980 noch bei 145,8 Liter. Bei den alkoholfreien Getränken kam es dagegen wieder zu einem leichten Anstieg auf 118,6 Liter nach 114,7 Litern im Vorjahr.

Angesichts der Entwicklung stand die Gastronomie weiter vor großen Herausforderungen. Bei der BHB Brauholding sind die Absätze im Bereich Gastronomie und Veranstaltungen fast weggebrochen. Dadurch waren die geplanten Absatz- und Umsatzzahlen sowie das EBIT-Ziel nicht erreichbar. Der Absatz verringerte sich im vergangenen Jahr um 3,5 Prozent auf 167.000 Hektoliter. In den Jahren vor der Pandemie lag der Absatz noch bei mehr als 220.000 Hektolitern.

Bei den eigenproduzierten Getränken ergab sich ein Minus von 2,9 Prozent. Für die Handelswaren stellte sich ein Minus von 11 Prozent ein. Wie Herr Bonschab berichtete, erhöhte sich jedoch der Gesamtexportabsatz um 32 Prozent. Für die Monate November 2020 bis Mai 2021 hat die Gesellschaft Überbrückungshilfe III erhalten.

Die Planung für das laufende Jahr sieht einen Absatz von 185.000 Hektoliter in einer Spannbreite von plus/minus 10 Prozent vor. Dabei soll der Bruttoumsatz 15,1 Mio. Euro erreichen. Zum Halbjahr gestaltet sich die Absatz- und Umsatzentwicklung positiv. Der Getränkeabsatz stieg um mehr als 25 Prozent und der Umsatz sogar um mehr als 45 Prozent.

Anschließend ging Herr Bonschab auf die Verkaufsförderung im Handel und auch auf die Aktivitäten im Bereich Social Media ein. Im Bereich der Gastronomie konnten ebenfalls einige Neukunden gewonnen werden. Sehr positiv gestaltet sich derzeit laut Vorstand der Absatz in Biergärten. Zudem erzielt das Unternehmen wieder gute Deckungsbeiträge aus dem Gastronomiegeschäft. Positiv wertete der Vorstand, dass auch in Norddeutschland wieder steigende Absatzzahlen zu verzeichnen sind.

Darüber hinaus sind 2022 wieder eine viele Feste geplant, wenn auch noch nicht wieder so viele wie vor der Pandemie, meinte der Vorstand. Aber auch Messen werden wieder zunehmend abgehalten. Nachfolgend berichtete er auch über neue Sorten und die diversen Auszeichnungen der Biere im vergangenen Jahr. Gerste und Weizen werden dabei nur aus der Region verwendet und es wird nur die weltbeste Hopfenqualität eingesetzt. Seit den Lockerungen steigen die Absätze wieder in den meisten Bereichen. Sofern im Herbst und Winter nicht wieder Einschränkungen durch Corona auftreten, zeigte sich der Vorstand für die weitere Entwicklung der BHB Brauholding optimistisch.

Vorstandsmitglied Franz Katzenbogen ging dann noch einmal näher auf die Zahlen des vergangenen Jahres ein. 2021 konnte wieder ein positives Ergebnis erwirtschaftet werden, womit man den Verlust des Jahres 2020 hinter sich lassen konnte. Allerdings ist der Getränkeabsatz von 173.200 auf 167.000 Hektoliter zurückgegangen. Die Getränkeumsätze summierten sich dabei auf 10,7 Mio. Euro. Bei den Pachterlösen gab es einen leichten Zuwachs von 1,1 auf 1,2 Mio. Euro. Die sonstigen Erlöse verringerten sich von 463 auf 433 TEUR.

Die sonstigen betrieblichen Erträge beliefen sich auf 1,163 Mio. Euro und enthalten fast ausschließlich die erhaltene Überbrückungshilfe III. Das EBITDA stellte sich dadurch auf 2,1 Mio. Euro. Beim EBIT wies die BHB Brauholding einen Wert von 552 TEUR aus. Im Vorjahr lag das EBIT noch im negativen Bereich. Bei einem Konzernergebnis von 359 TEUR verbleibt noch ein Bilanzverlust von 105 TEUR. Das Ergebnis je Aktie lag im Berichtsjahr bei 0,12 Euro.

Während sich der Personalaufwand leicht erhöhte, konnten die Abschreibungen auf 1,5 Mio. Euro verringert werden. Auch der Materialaufwand blieb mit 3,61 Mio. Euro hinter dem Vorjahreswert zurück. Laut Herrn Katzenbogen stellte sich das Rohergebnis auf 8,9 Mio. Euro. Die durchschnittliche Mitarbeiterzahl reduzierte sich im abgelaufenen Jahr von 75,7 auf 70,3 Mitarbeiter. In diesem Rahmen sprach er allen Mitarbeitern seinen Dank für die hervorragende Arbeit aus.

Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit legte auf über 2 Mio. Euro zu. Zum Jahresende wies die Gesellschaft Finanzmittel von 2,24 Mio. Euro aus. Im vergangenen Jahr flossen knapp 1,3 Mio. Euro Investitionen in das Anlagevermögen. Bei einem Eigenkapital von 10,7 Mio. Euro weist das Unternehmen eine sehr solide Eigenkapitalquote von 76,8 Prozent auf. Der Aktienkurs bewegt sich laut Vorstandsangabe in der Größenordnung von 2,80 Euro.

Insgesamt sah er die Gesellschaft gestärkt aus der Krise hervorgehen. Trotz der enormen Herausforderungen in der Pandemie blieben Eigenkapital und Liquidität erhalten. Der Verlauf des ersten Halbjahrs gestaltet sich ebenfalls erfreulich mit einer Steigerung des Getränkeabsatzes um mehr als 25 Prozent und einer Umsatzausweitung um mehr als 45 Prozent. Auf dieser Basis bestätigte Herr Katzenbogen noch einmal die Prognose für das Gesamtjahr.


Beantwortung der eingereichten Fragen

Angesprochen auf die ausgewiesene Verschiebung zwischen den Absatzkanälen führte der Vorstand dies auf die geschlossene Gastronomie und die ausgefallenen Veranstaltungen und Feste zurück. Davon habe der Absatz im Handel profitiert. Jetzt kehrt wieder Absatz in den Bereichen Gastronomie und Veranstaltungen zurück. Eine weitere Frage beschäftigte sich mit der Möglichkeit fehlender Hopfendrähte aus der Ukraine. Hier sah der Vorstand jedoch keinerlei Mangel.

Den erfragten Anstieg der sonstigen betrieblichen Erträge begründete Herr Katzenbogen mit der erhaltenen Überbrückungshilfe III. Angesprochen auf das Thema Dividende meinte der Vorstand, die Dividende war bei der BHB Brauholding immer von Kontinuität geprägt. Nach einer Rückkehr zu nachhaltigen Margen sollen die Aktionäre auch wieder entsprechend am Erfolg beteiligt werden.

Wie der Vorstand weiter berichtete, wurden die Anträge für die Überbrückungshilfe exakt bearbeitet und kontrolliert. Voraussetzung für die Gewährung war dabei ein mindestens 30-prozentiger Umsatzverlust durch die Pandemie. Im Hinblick auf die gestiegenen Kosten erklärte der Vorstand, bei Gas und Strom sei man noch abgesichert. Ansonsten erfolgte auch eine Weitergabe von Kosten in Form höherer Abgabepreise. Bei der vorgeschlagenen Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien handelt es sich nach Angabe des Vorstands um einen Vorratsbeschluss. Ein Erwerb eigener Aktien sei nicht geplant.


Abstimmungen

Nach dem Ende der Fragerunde leitete Herr Schlosser zu den Abstimmungen über. Vom Grundkapital der Gesellschaft in Höhe von 3.100.000 Euro waren 1.449.812 Euro entsprechend 46,77 Prozent vertreten. Die Beschlüsse wurden alle bei wenigen Gegenstimmen im Sinne der Verwaltung gefasst.

Dies waren die Entlastung von Vorstand (TOP 2) und Aufsichtsrat (TOP 3), die Wahl von Dr. Kleeberg & Partner zum Abschlussprüfer (TOP 4) sowie die Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien.

Gegen 16 Uhr konnte Herr Schlosser die Hauptversammlung wieder beenden.


Fazit und eigene Meinung

Die BHB Brauholding war auch im vergangenen Jahr noch stark von den Folgen der Corona-Pandemie betroffen. Monatelang geschlossene Gastronomie und die Absage von Festen ließen den wichtigen Fassbierabsatz einbrechen. Durch die erhaltene Überbrückungshilfe III konnte die Gesellschaft für das vergangene Jahr jedoch einen Überschuss ausweisen.

Aktuell kämpft die Branche mit kräftig steigenden Kosten in fast allen Bereichen. Dafür laufen die Geschäfte im bisherigen Jahresverlauf deutlich besser. Der Getränkeabsatz legte in der ersten Jahreshälfte um gut 25 Prozent und der Getränkeumsatz sogar um mehr als 45 Prozent zu. Damit könnte die Gesellschaft, sofern im Herbst nicht wieder Einschränkungen kommen, im Gesamtjahr positiv überraschen. Die positive Entwicklung fand beim Aktienkurs keinen Niederschlag. Dieser pendelt derzeit weiter um die Marke von 2,70 Euro. Dabei liegt bereits das zum Jahresende ausgewiesene Eigenkapital je Aktie bei 3,45 Euro.


Kontaktadresse

BHB Brauholding Bayern-Mitte AG
Manchinger Straße 95
D-85053 Ingolstadt

Tel.: +49 (0)8 41 / 631-0
Fax: +49 (0)8 41 / 631-211

Internet: www.bhb-ag.de
E-Mail: [email protected]

Ansprechpartner Investor Relations

Franz Katzenbogen

Tel.: +49 (0)8 41 / 631-205
Fax: +49 (0)8 41 / 631-211

E-Mail: [email protected]



Veröffentlichungsdatum: 06.07.2022 - 20:25
Redakteur: tre
© 1998-2024 by GSC Research GmbH Impressum Datenschutz