Zu ihrer diesjährigen Hauptversammlung über das Geschäftsjahr 2020/2021 (30.09.) hatte die SCHUMAG AG ihre Anteilseigner für den 24. Mai 2022 erstmals zu einer virtuellen Hauptversammlung eingeladen. Der Aufsichtsratsvorsitzende Dirk Daniel begrüßte die virtuell zugeschalteten Teilnehmer, darunter Alexander Langhorst für GSC Research, und bat um Verständnis für das gewählte und auch für die SCHUMAG ungewohnte virtuelle Format der Versammlung.
Nach Bericht über ausgewählte Aspekte der Aufsichtsratstätigkeit im Berichtszeitraum und Abhandlung der üblichen einleitenden Hinweise und Formalien erteilte er dem Alleinvorstand Johannes Wienands das Wort.
Bericht des Vorstands
Der SCHUMAG-Chef begrüßte seinerseits die virtuell zugeschalteten Aktionäre zur Hauptversammlung und berichtete über die wesentlichen Eckdaten des Zahlenwerks zum abgelaufenen Geschäftsjahr. Da dieses nun bereits einige Zeit zurückliegt, soll sich dabei auf das Zahlenwerk nach IFRS beschränkt werden. Der Aussagegehalt der Entwicklungen stimmt in den wesentlichen Punkten mit dem HGB-Zahlenwerk überein.
Im Berichtszeitraum war insbesondere beginnend ab 2021 eine deutliche Belebung der Kundennachfrage zu verzeichnen. Die Umsatzerlöse kletterten um 19 Prozent auf 38,7 (Vorjahr: 32,6) Mio. Euro bei einer um 17 Prozent auf 43,7 (37,3) Mio. Euro verbesserten Gesamtleistung. Mit einem Anstieg auf 43,8 (21,5) Mio. Euro entwickelte sich auch der Auftragsbestand sehr erfreulich. Hervorzuheben ist bei den Kostenpositionen nach Vorstandsangabe der Rückgang der Material- und Personalaufwandsquote auf 79 (84) Prozent. Dieser hängt mit dem Abgang von Mitarbeitern sowie den aufgrund mangelnder Verfügbarkeit nicht sofort nachbesetzbaren Stellen zusammen. Bei einem auf plus 3,2 (minus 0,2) Mio. Euro verbesserten EBITDA kletterte das EBIT auf plus 1,4 (minus 2,0) Mio. Euro und das Ergebnis vor Steuern auf plus 0,9 Mio. Euro nach einem Minus von 2,4 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum.
Beim Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit verbesserte sich der Wert auf minus 1,4 Mio. Euro nach einem Minus von 5,7 Mio. Euro im Vorjahr. Der Finanzmittelbestand lag per Jahresende bei 0,6 Mio. Euro. Zur weiteren Modernisierung des vorhandenen Maschinenparks wurden im Berichtszeitraum Investitionen in Maschinen im Volumen von 1,4 Mio. Euro getätigt. Weitere 0,2 Mio. Euro wurden in die Modernisierung der IT-Infrastruktur der SCHUMAG gesteckt. Das Konzerneigenkapital kletterte im Vorjahresvergleich um 1,0 Mio. Euro auf plus 0,7 Mio. Euro nach minus 0,3 Mio. Euro im Vorjahr. Damit beläuft sich die Eigenkapitalquote im Konzern auf 2 Prozent.
Weiterhin positiv gestaltete sich die operative Entwicklung auch im ersten Halbjahr (Zahlenwerte auf HGB Basis) des aktuellen Geschäftsjahres 2021/22 (01.10. bis 31.03.). So kletterte bei einer um 14 Prozent auf 21,1 (18,1) Mio. Euro gestiegenen Gesamtleistung der Umsatz um 8 Prozent auf 20,2 (18,6) Mio. Euro. Der Auftragseingang erhöhte sich um 13 Prozent auf 22,7 (19,7) Mio. Euro und der Auftragsbestand legte zum 31. März 2022 auf 15,9 (9,3) Mio. Euro zu. Das Halbjahres-EBITDA verbesserte sich auf 0,3 (0,1) Mio. Euro, das EBIT verbesserte sich auf minus 0,6 nach zuvor minus 0,8 Mio. Euro.
Zur Einordnung der allgemeinen Entwicklung und auch der operativen Aufgabenstellungen erinnerte Herr Wienands daran, dass man seit dem Jahr 2016/17 bis 2019/20 rund 20 Mio. Euro an Umsatzvolumen verloren und im Rahmen der Restrukturierung auch über 100 Mitarbeiter über den vereinbarten Sozialplan ausgeschieden sind. Damit sind die personellen Strukturen dem gesunkenen Geschäftsvolumen angepasst worden. In Folge der Belebung der Konjunktur nach den ersten Lockdowns in der Coronapandemie war insbesondere beginnend ab dem Jahr 2021 eine ungeahnte und so auch nicht zu erwartende Belebung der Nachfrage von Kundenseite zu verzeichnen. Dabei profitiert man insbesondere auch durch die aus den verschiedenen Corona-Hilfspaketen von staatlicher Seite initiierte Nachfrage. Die weitere Entwicklung im Jahr 2021 und zuletzt auch der Krieg in der Ukraine haben diese Entwicklung noch weiter verstärkt. Laut SCHUMAG-Chef erreicht die Nachfrage einzelner Kunden inzwischen nicht nur Niveaus wie vor der Coronapandemie, sondern neue Höchstwerte überhaupt.
Auf diese deutliche Belebung galt es sich einzustellen. Die deutlich gestiegene Nachfrage von Kundenseite ist dabei auf eine SCHUMAG getroffen, die darauf noch nicht gut vorbereitet gewesen ist, so Wienands weiter. Angeschafft wurden zudem zwölf neue Drehmaschinen, drei Hartdrehmaschinen und zwei Fräsmaschinen und einige weitere dringende Investitionen zur Stabilisierung der Produktion wurden getätigt. Überdies war auch der Aufbau von zusätzlichem Personal erforderlich. Insgesamt hat sich der Personalbestand um über 100 Mitarbeiter erhöht. Der Personalaufbau sowie die neuen Maschinen und die Komplexität des Produktionsprozesses haben jedoch dazu geführt, dass die Produktion im Berichtsjahr noch nicht profitabel gestaltet werden konnte. Zugleich war die Nachfrage teilweise so hoch, dass die Bestände im Halbfertigteilelager ebenfalls weitgehend abgebaut werden mussten, um die Kundennachfrage bedienen zu können. Bis zum heutigen Tage konnten die Bestände noch nicht wieder gänzlich aufgestockt werden.
Durch die Umstellung und Modernisierung der IT-Systeme sind bestimmte gewohnte Steuerungsinstrumente nicht oder nur eingeschränkt verfügbar gewesen, was die Herausforderungen für die Mitarbeiter zusätzlich erhöht hat. Weitere Herausforderungen im Jahr 2021 und auch im Verlauf des aktuellen Geschäftsjahres waren steigende Material- und Energiepreise. Trotz weiterhin erfolgter Veräußerungen von nicht betriebsnotwendigen Vermögenswerten sind nicht ausreichend liquide Mittel vorhanden, um alle erforderlichen Investitionen tätigen zu können.
Natürlich wurden verschiedene Maßnahmen ergriffen, um auf die beschriebenen Herausforderungen zu reagieren. So ist es laut Herrn Wienands gelungen bei den Kunden – bezogen auf ein Gesamtjahresproduktionsvolumen – Preisanhebungen im Volumen von 5 Mio. Euro umzusetzen. Zudem konnte bei allen Kunden auch noch eine temporäre Energieumlage vereinbart werden, wodurch auch weiter steigende Energiepreise entsprechend abgefedert und an die Kunden weitergereicht werden können.
Auch die Leistung in der Produktion wurde deutlich ausgeweitet. So wurde der Wert der täglichen Produktionsleistung von 135 auf über 170 TEUR erhöht. Die Zahl der Personalstunden kletterte um 28 Prozent auf 10.830 und die Maschinenstunden erhöhten sich um 21 Prozent auf 15.540. In Zusammenarbeit mit einem der wichtigsten Kunden (Caterpillar) wird derzeit intensiv an der Verbesserung der Produktionsleistung gearbeitet. Zudem steht SCHUMAG kurz vor Einführung der systemgestützten Produktionsplanung und -Steuerung, welche einen enormen Schub in der Produktion für die Beherrschbarkeit und Transparenz ermöglichen wird. Für den hohen Einsatz auch in herausfordernden Zeiten dankte der Vorstand ausdrücklich der Belegschaft.
Mit Blick auf die Finanzlage führte Herr Wienands aus, dass man hier weiterhin konsequent die Strategie fortsetzt, nicht betriebsnotwendige Vermögenswerte zu veräußern, um auf diese Weise das weitere Wachstum des Unternehmens und die erforderlichen Modernisierungsinvestitionen zu finanzieren. Die beiden bestehenden Kreditlinien bei der Postbank und der KBC Bank bleiben weiterhin bestehen und können genutzt werden.
Ferner berichtete der SCHUMAG-Chef kurz über die aktuelle Entwicklung der noch laufenden Prozesse und Rechtsstreitigkeiten. Im Verfahren gegen das ehemalige Aufsichtsratsmitglied Peter Koschel, der im Jahre 2020 verstorben ist, konnte 2021 auch die zweite Instanz vor dem OLG Köln gewonnen werden. Ein Teil der auch in der zweiten Instanz bestätigten Summe wird durch eine bestehende D&O-Versicherung abgedeckt. Hierdurch konnten im Zahlenwerk 1,4 Mio. Euro erfolgswirksam berücksichtigt werden.
Im Fall des ehemaligen Vorstandsmitgliedes Heinen wurde, wie bereits in der letzten Hauptversammlung berichtet, ein Vollstreckungsverfahren bzgl. der Verwertung vorhandenen Immobilienvermögens in Großbritannien (London) eingeleitet. Wann es zu einer Verwertung in Form einer Versteigerung kommt und welche Beträge auf diese Weise realisiert werden können, ist nach Angabe von Herrn Wienands derzeit aber noch nicht abzusehen, weshalb er hierzu auch keine verlässliche Prognose oder Einschätzung abgeben kann. Weiter anhängig sind auch verschiedene Streitigkeiten mit der ehemaligen Geschäftsführerin der BR Energy GmbH, Frau Dr. Moll. Wegen der laufenden Rechtsstreitigkeiten können auch hierzu derzeit keine weitergehenden Angaben gemacht werden, so der SCHUMAG-Chef weiter.
Leider verloren hat man hingegen den Prozess gegen den früheren Steuerberater Ernst & Young vor dem Landgericht in Stuttgart. Hier ging es um die Geltendmachung von Schadensersatzansprüchen im Zusammenhang mit den verloren gegangenen steuerlichen Verlustvorträgen der Gesellschaft. Die eingereichte Klage wurde vom Gericht bedauerlicherweise abgewiesen.
Abschließend gab der SCHUMAG-Chef noch einen Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr. So wird auf HGB Basis bei einer Gesamtleistung von 45,5 bis 47,5 Mio. Euro ein Umsatz in einer Größenordnung von 44,5 bis 47,0 Mio. Euro erwartet. Das EBIT soll sich zwischen minus 0,5 Mio. Euro bis hin zu einem ausgeglichenen Ergebnis bewegen. Beim Liquiditätsgrad wird ein Wert zwischen 5,0 und 10,0 Prozent angestrebt.
Beantwortung der schriftlich eingereichten Aktionärsfragen
Im Vorfeld der Hauptversammlung wurden über das Aktionärsportal der Gesellschaft verschiedene Fragen vom Aktionär Martin Hellmich eingereicht. Dieser interessierte sich dabei unter anderem für die Zusammensetzung der Forderungen gegen die Tochtergesellschaft BR Energy GmbH.
Laut Herrn Wienands bestehen diese Forderungen aus einem Darlehen in Höhe von 2,238 Mio. Euro, Zinsen auf dieses Darlehen in Höhe von 1,058 Mio. Euro, gewährte Finanzierungen von weiteren 638 TEUR, einem Betrag von 146 TEUR für Sicherungsleistungen im Zusammenhang mit Gerichtsprozessen sowie 397 TEUR an sonstigen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. In Summe ergibt sich aus den genannten Positionen nach Vorstandsangabe ein Forderungsvolumen von 4,477 Mio. Euro (brutto). Auf diese Forderungen wurden Einzelwertberichtigungen in Höhe von 3,077 Mio. Euro gebildet. Als werthaltig wird ein Betrag in Höhe von 1,4 Mio. Euro eingestuft, der sich so auch als Forderungssumme in der Bilanz findet.
Die ebenfalls gestellte Frage nach den Hintergründen der Darlehensausreichung in Höhe von 2,238 Mio. Euro beantwortete der Vorstand dahingehend, dass durch das Darlehen vom 30. September 2013 alle bis Oktober 2012 von der BR Energy getätigten Ausgaben und Investitionen, die über die Eigenkapitalausstattung von 3,6 Mio. Euro hinausgingen, abgedeckt worden sind.
Als Gründe für die Wertaufholung von 1,224 Mio. Euro im Zusammenhang mit Schadensersatzforderungen gegen ein ehemaliges Vorstandsmitglied verwies der Vorstand auf den Fortgang des Verfahrens gegen das frühere Aufsichtsratsmitglied Peter Koschel. Das Verfahren auf Schadensersatz gegen ihn läuft auch nach seinem Tod im Jahr 2020 weiter, und zumindest ein Teilbetrag der geltend gemachten Forderungen in Höhe von 1,4 Mio. Euro wird durch die bestehende D&O-Versicherung abgedeckt. Nachdem man das Verfahren bereits in der ersten Instanz gewonnen hatte, zeichnete sich im Verlauf des Jahres 2021 ab, dass auch der Ausgang in der zweiten Instanz beim OLG Köln zu Gunsten von SCHUMAG bzw. BR Energy ausgehen wird. Vor diesem Hintergrund erfolgte die vorgenommene Wertaufholung, welche saldiert die genannten 1,224 Mio. Euro ausmacht. Mit Urteil aus dem März 2022 wurde der Prozess auch beim OLG in Köln gewonnen.
Befragt nach den noch laufenden Prozessen gegen ehemalige Organmitglieder im Zusammenhang mit der Geltendmachung von Schadensersatz teilte Herr Wienands mit, dass aktuell noch das Verfahren gegen den ehemaligen Aufsichtsrat Peter Koschel anhängig ist. Nachdem man dieses in den ersten beiden Instanzen gewonnen hat, wird aktuell mit dem D&O-Versicherer über eine vergleichsweise Beilegung des Verfahrens verhandelt. Die maximale Haftungssumme der Versicherung beläuft sich auf 1,5 Mio. Euro. Ferner laufen, wie bereits in seiner Rede berichtet, die Maßnahmen zur Zwangsvollstreckung bei den Immobilien, welche dem ehemaligen Vorstandsmitglied Heinen bzw. dessen Ehefrau in London gehören. Eine Prognose, wann und in welcher Höhe hier mit Zuflüssen zu rechnen ist, kann derzeit nicht abgegeben werden. Man ist hier aber in fortlaufendem Kontakt mit den in London für den SCHUMAG-Konzern tätigen Rechtsanwälten.
Ebenfalls sind, wie der Vorstand auf entsprechende Frage von Aktionär Hellmich mitteilte, verschiedene Verfahren gegen die frühere Geschäftsführerin der BR Energy Frau Dr. Moll anhängig. Angesichts der allesamt laufenden Verfahren bat er um Verständnis, dass er hierzu derzeit keine weiteren Angaben machen möchte.
Weiterhin interessierte sich der Aktionär noch dafür, welche Ersatzforderungen, die noch geltend gemacht werden, durch eine D&O-Versicherung abgedeckt werden. Hierzu erläuterte Herr Wienands, dass im Fall des früheren Aufsichtsratsmitgliedes Peter Koschel ein solcher Versicherungsschutz besteht, die Haftungsobergrenze liegt hier bei 1,5 Mio. Euro. Im Fall des früheren Vorstands Heinen wäre die D&O-Versicherung eigentlich auch zuständig, durch ein Versäumnis durch Herrn Heinen in Bezug auf Mitwirkungspflichten gegenüber der Versicherung greift diese hier aber nicht. Als ehemaliges Mitglied der Geschäftsführung der BR Energy GmbH sind Tätigkeiten von Frau Dr. Moll nach Rechtsauffassung des SCHUMAG-Konzerns ebenfalls durch die Versicherung abgedeckt, eine Einstandsverpflichtung seitens des D&O-Versicherers ist jedoch umstritten.
Des Weiteren bat Herr Hellmich um nähere Erläuterung der Hintergründe von erhaltenen Zuflüssen in einer Größenordnung von 250 TEUR. Nach Auskunft von Herrn Wienands steht dieser Zufluss im Zusammenhang mit einem zwischen der BR Energy GmbH (u.a.) sowie der Rheinmetall AG geschlossenen Vergleichs hinsichtlich durch die BR Energy erbrachter Beratungsleistungen. Darüber hinaus sind auch Erstattungen für Prozesskosten erfolgt, der zugeflossene Betrag versteht sich zuzüglich Umsatzsteuer. Auf die weitergehende Nachfrage, ob in Zukunft mit weiteren Zuflüssen aus diesem Komplex gerechnet werden kann, antwortete der SCHUMAG-Chef mit einem klaren „Nein“.
Im Zusammenhang mit dem Ableben des früheren Aufsichtsratsmitglieds Koschel wollte Herr Hellmich wissen, ob der Gesellschaft irgendwelche Transaktionen in Aktien der SCHUMAG aus dem Nachlass von Herrn Koschel bekannt sind und zu welchen Konditionen diese erfolgt sind. Nach Auskunft von Herrn Wienands sind keine solchen Transaktionen bekannt.
Abstimmungen
Nach Beantwortung der eingereichten Fragen wurde um 10:45 Uhr die Präsenz mit 2.052.423 Aktien oder 34,21 Prozent des stimmberechtigten Grundkapitals festgestellt. Hinzu kommen weitere 2.564.533 Aktien, für welche Briefwahlstimmen abgegeben wurden, so dass sich eine Gesamtpräsenz von 76,95 Prozent des Grundkapitals ergibt. Sämtliche Beschlussvorlagen der Verwaltung wurden mit überwältigender Mehrheit und Zustimmungsquoten zwischen 99,94 bis 99,99 Prozent des vertretenen Kapitals verabschiedet.
Im Einzelnen beschlossen wurde die Entlastung von Vorstand (TOP 2) und Aufsichtsrat (TOP 3), die Wahl der Grant Thornton AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Düsseldorf, zum Abschlussprüfer und Konzernabschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2021/2022 (TOP 4) sowie die Neuwahl von Herrn Dirk Daniel, Herrn Karl Josef Libeaux, Frau Catherine Noël sowie Herrn Ritter Yves Noël in den Aufsichtsrat (TOP 5).
Der Versammlungsleiter konnte die Hauptversammlung nach einer Dauer von knapp eineinhalb Stunden gegen 11:30 Uhr schließen.
Fazit
Wie bereits in unserem Research vom 21. März 2022 dargelegt, ist die Restrukturierung der SCHUMAG AG im abgelaufenen Geschäftsjahr weiter vorangekommen. Positiv ist aus Sicht des Verfassers auch die deutlich steigende Nachfrage von der Kundenseite zu bewerten. Die zum Teil sehr deutlich angestiegenen Abrufe von Kundenseite, die nicht nur eine Rückkehr auf das Vor-Corona-Niveau, sondern bei manchen Kunden auch neue absolute Höchstwerte bedeuten, sorgen auch für Herausforderungen beim Hochlaufen der dafür nötigen Kapazitäten. Dies und gestiegene Material-, Energie- und Logistikosten machen sich weiterhin in der Ergebnisrechnung bemerkbar. Positiv zu werten ist dabei, dass es gelungen ist, einen Teil dieser Steigerungen durch Preisanpassungen und die Vereinbarung von Energiepreiszuschlägen an die Kunden weiterzureichen. Bezogen auf eine Gesamtjahresbetrachtung beträgt der Preisanpassungseffekt rund 5 Mio. Euro im Umsatzvolumen.
Die insgesamt positive Volumenentwicklung hat sich im bisherigen Verlauf des Geschäftsjahres 2021/2022 fortgesetzt. Wie auf Basis von HGB Werten indikativ berichtet, verbesserte sich der Umsatz auf 20,2 (18,6) Mio. Euro bei einem auf 0,3 (0,1) Mio. Euro gestiegenen EBITDA. Auch für das Gesamtjahr ist das Management nun noch etwas optimistischer als zuletzt noch im Geschäftsbericht dargelegt. So soll der Umsatz zwischen 44,5 und 47,0 Mio. Euro liegen bei einem EBIT in einer Bandbreite zwischen minus 0,5 und 0,0 Mio. Euro.
Nach Veröffentlichung des IFRS-Halbjahresbericht werden wir ein Research-Update erstellen, nach derzeitiger Einschätzung könnte sich dabei eine leichte Adjustierung der Zahlen nach oben ergeben, dennoch rechnen wir unter dem Strich weiterhin mit einem negativen Ergebnis. Investoren sollten die weitere Entwicklung der Gesellschaft und auch die Meldelage zu den Halbjahreszahlen im Auge behalten und bei etwaigen Dispositionen angesichts der nicht übermäßigen Handelsliquidität in der Aktie stets nur mit Limiten agieren.
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Hinweis: Der Verfasser ist Aktionär der beschriebenen Gesellschaft.