Der rückläufige Trend in der deutschen Bauwirtschaft hat sich auch in 2005 weiter fortgesetzt (Auftragseingang im Hochbau -3,6 %). Trotzdem konnte die Westag & Getalit AG im Berichtsjahr ihren Umsatz auf 173,4 Mio. EUR (+3,6%) steigern. Der Zuwachs fand ausschließlich im Export statt. Hier verzeichnete man in allen drei Sparten ein kräftiges Plus von insgesamt 25,7% auf 35,5 Mio. EUR. Das Ergebnis vor EE-Steuern betrug im Berichtsjahr 8,6 Mio. EUR (Vorjahr 9,7 Mio. EUR).
Die Verteuerung der Rohstoffe, allen voran bei Spanplatten und ölabhängigen Chemikalien, machte ein Mehrfaches des Ergebnisrückgangs aus. Leider war es dem Unternehmen nur in Teilbereichen und auch nur verspätet möglich, die Verkaufspreise anzupassen. Der Umsatzanstieg und eine niedrigere Personalaufwandsquote wirkten sich hingegen positiv aus. Der Jahresüberschuss betrug 5,2 Mio. EUR (Vorjahr 5,9 Mio. EUR). Das DVFA/SG-Ergebnis je Aktie lag bei 0,96 EUR (Vorjahr 1,00 EUR).
Der Aufsichtsrat der Gesellschaft hat in seiner heutigen Sitzung den Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2005 gebilligt. Nachdem der Vorstand eine Einstellung von 2,4 Mio. EUR in die Gewinnrücklagen beschlossen hat, werden Vorstand und Aufsichtsrat der Westag & Getalit AG der Hauptversammlung, die am 08.08.2006 in Rheda-Wiedenbrück stattfindet, eine gleichbleibende Dividende von 0,48 EUR je Stammaktie und 0,54 EUR je Vorzugsaktie vorschlagen.
Außerdem wurde in der Aufsichtsratssitzung Herr Hubert Stretz, bisheriger stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender, als Nachfolger des im Oktober 2005 verstorbenen Herrn Hans Georg Ahrens zum neuen Aufsichtsratsvorsitzenden gewählt. Neuer stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender ist Herr Klaus Pampel.
Die Umsatzplanung für 2006 sieht für das Inland eine leichte Steigerung vor, die dem Unternehmen gelingen soll, wenn sich das Bauvolumen auf dem aktuellen Niveau stabilisiert. Stärkere Impulse für 2006 erwartet man wiederum aus dem Exportbereich, wo man einen systematischen Aufbau betreibt. Den zu erwartenden, höheren Gesamtumsatz will man mit dem gleichen Personalstand wie in 2005 bewältigen können. Dabei unterstützt das Unternehmen ein neues, seit dem 01.01.2006 geltendes Arbeitszeitmodell mit der Erhöhung der durchschnittlichen wöchentlichen Arbeitszeit von 35 auf 38 Stunden ohne Lohnausgleich.
Die Einkaufspreise der Rohstoffe sind wieder in Bewegung nach oben geraten. Ein Ende ist nach Unternehmensangaben noch nicht abzusehen. Wie schon im Vorjahr werde es auch im aktuellen Geschäftsjahr schwierig werden, diese Verteuerung über höhere Verkaufspreise an die Kunden weiterzugeben, hieß es. Das Jahresergebnis 2006 wird dementsprechend sowohl von unserem Auslastungsgrad sowie von der Preisentwicklung auf den Absatz- und Beschaffungsmärkten abhängig sein.
Veröffentlichungsdatum:
15.03.2006
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14:19
Redakteur:
rpu