Bericht im Effecten-Spiegel "MIFA - Die Zeit wird knapp"
Wie der aktuellen Ausgabe des Effecten-Spiegel (ES 42/14) zu entnehmen ist, bemüht sich die Deutsche Balaton AG aktuell um ein alternatives Rettungskonzept für den im vorläufigen Insolvenzverfahren befindlichen Fahrradhersteller MIFA. Hier der erschienene Bericht zum Thema:



MIFA: Zeit wird knapp

Um die drohende Insolvenz bei der MIFA doch noch in allerletzter Minute zu verhindern, greift nun die Dt. Balaton AG zur Selbsthilfe. Die Gesellschaft stellt auf ihrer Internetseite http://deutsche-balaton.de/mifakonzept.php ein Konzept zur finanziellen Restrukturierung des ostdeutschen Traditionsunternehmens vor. Danach sollen Altaktionäre, Anleihegläubiger und Neuinvestoren dem Fahrradhersteller insgesamt 15 Mio. Euro Kapital für die Fortführung seines Geschäfts zur Verfügung stellen. Die Dt. Balaton will selbst davon 7,5 Mio. Euro durch Zeichnung einer Optionsanleihe übernehmen. Weitere 7,5 Mio. Euro sollen über eine Kapitalmaßnahme (Kapitalherabsetzung 5:1 mit anschließender Kapitalerhöhung im Verhältnis 1:4) zufließen. Für 5 Mio. Euro gibt es lt. Balaton-Management bereits mdl. Zeichnungszusagen. Unter ihnen dürfte sicher auch Carsten Maschmeyer sein, der immerhin derzeit ca. 28 % des MIFA-Kapitals hält. Doch die Zeit wird knapp. Da der Insolvenzverwalter und die Banken Druck machen, sollten bis zum Ende der Woche verbindliche Zeichnungszusagen auf dem Tisch liegen. Weil bei einer Insolvenz die Altaktionäre vermutlich leer ausgehen würden, bietet ihnen dieses Konzept durchaus eine realistische Chance, zumindest einen Teil ihres Kapitals zu retten. Vielleicht ist ja sogar ein Turnaround drin, denn der Fahrradmarkt boomt bekanntlich derzeit. Dass die Balaton ein hohes Eigeninteresse am Erhalt der MIFA hat, sollte dem Vorhaben eher dienlich als hinderlich sein.

Bei der Aleo Solar jedenfalls hat das freiwillige öffentliche Erwerbsangebot der Dt. Balaton AG schon für reichlich Kursfantasie gesorgt. Mit diesem Teilangebot will Balaton 5,45 % des Grundkapitals einsammeln, um dieses Paket dann vermutlich in einem zweiten Schritt der Bosch-Gruppe anzudienen. Diese hält derzeit knapp über 90 % des Grundkapitals und könnte mit 95 % einen Squeeze-Out durchsetzen. Damit käme Bosch einer Insolvenz des ehemaligen Solarmodulanbieters zuvor und könnte zumindest noch die hohen Verlustvorträge seiner Beteiligung nutzen. Die Kleinanleger werden in jedem Fall den Kürzeren ziehen und sollten versuchen, ihre Verluste zu begrenzen.

(aus Effecten-Spiegel: 42/14), Alexander Langhorst

Veröffentlichungsdatum: 15.10.2014 - 10:31
Redakteur: abu
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