Warum zog sich Vorstandschef Rene Schuster kurz vor dem E-Plus-Deal plötzlich zurück?
Vorschauf auf die a.o. HV der Telefónica Deutschland Holding AG
München, Di., 11.02.2014, 10 Uhr

Am kommenden Dienstag lädt die Telefónica Deutschland, die Nummer drei im deutschen Mobilfunkmarkt, ihre Anteilseigner zur außerordentlichen Hauptversammlung. Grund ist die Telefónica Deutschland könnte mit dem spektakulären Zukauf zum größten deutschen Mobilfunkanbieter avancieren und die Wettbewerber Deutsche Telekom und die britische Vodafone hinter sich lassen.

Die bis zum Börsengang als GmbH geführte Gesellschaft ging im Oktober 2012 an die Börse und stieg wenige Monate später in den TecDAX auf. Der Ausgabekurs der Aktien lag bei 5,60 Euro, am letzten Freitag notierten sie mit 11,44 Euro bei gut dem Doppelten des Emissionskurses. Die spanische Muttergesellschaft, die Telefónica SA, hält gut drei Viertel der Aktien, der Rest ist in Streubesitz. 2011 und 2012 arbeitete Telefónica Deutschland profitabel, für 2012 summierte sich der Gewinn auf gut 1,3 Milliarden Euro. Davon erhielten die Aktionäre 0,45 Euro je Aktie.

Nun soll das Unternehmen schlagartig in eine neue Dimension vorstoßen und  dafür werden erhebliche finanzielle Mittel benötigt. Insgesamt zahlt die Telefónica Deutschland 8,6 Milliarden Euro für den Deal. Auf der Tagesordnung für die außerordentliche HV finden sich daher drei Beschlussvorlagen, die allesamt zur Finanzierung des Deals dienen: Eine Barkapitalerhöhung um bis zu 3,7 Milliarden Euro (TOP 1), eine Kapitalerhöhung gegen Sacheinlage unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre in Höhe von bis 475 Mill. Euro (TOP2) sowie die Schaffung eines neuen bedingten Kapitals in Höhe von bis 3,6 Mrd. Euro (TOP 3).

Die Zustimmung der europäischen Wettbewerbsbehörden zu dem geplanten Deals steht allerdings noch aus. Für Nachfragen von Aktionärsseite dürfte überdies die Tatsache sorgen, dass der bisherige Vorstandschef Rene Schuster die Telefónica Deutschland überraschend per Ende Januar verlassen hat - in gegenseitigem Einvernehmen, heißt es zwar, habe man sich getrennt. Aber nur wenige Tage vor einer außerordentlichen HV und kurz vor dem Zustandekommen des E-Plus-Zukaufs? Wie der Aufsichtsrat und die verbliebenen Vorstandskollegen den Rückzug ihres Chefs erklären und was die Aktionäre dazu meinen, wird Matthias Wahler für GSC Research verfolgen.

Einladung, Tagesordnung und Unterlagen:

Burgula Olschewski

Veröffentlichungsdatum: 07.02.2014 - 21:00
Redakteur: abu
© 1998-2024 by GSC Research GmbH Impressum Datenschutz