HV Wochenvorschau 23.09. bis 27.09.
Prime Office REIT AG, München, Dienstag, 24. September, 11 Uhr

Die Tagesordnung zur Hauptversammlung der auf Büroimmobilien konzentrierten Gesellschaft ist recht umfangreich. Erstens will die Verwaltung den stattlichen Bilanzgewinn von 14,56 Mio. Euro komplett auf neue Rechnung vortragen und zweitens mit der Kölner OCM German Real Estate Holding AG (OCM) fusionieren (TOP 8 und 9). Außerdem läuft die Amtszeit aller sechs Aufsichtsräte ab, so dass Neuwahlen des kompletten Kontrollgremiums auf der Tagesordnung stehen. Zudem wird die Aufsichtsratsvergütung unter TOP 7 mit 25 TEUR pro Mitglied und Jahr neu gefasst. Etwa 60 Prozent der Aktien sind in Streubesitz und insgesamt fast 40 Prozent entfallen auf fünf Investmentgesellschaften aus den USA, Großbritannien und Luxemburg.

Allerdings liegen mehrere Gegenanträge vor, die für eine rege Diskussion sorgen werden. Mit dem ersten fordert der Münchener Aktionär Christoph Öfele die Nicht-Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat  und votiert gegen den Verschmelzungsvertrag. Der zweite Gegenantrag stammt von der Capstone Equities Capital Management, einem institutionellen Investor aus New York, der sich gegen den Transaktionsvertrag und die Verschmelzung mit der OCM ausspricht. Beide führen u. a. eine unzumutbare Verwässerung der Altaktionäre als Grund für ihren Gegenantrag an. Der dritte Gegenantrag kommt von dem Hofheimer Aktionär Bernhard Heine, der sich gegen eine Entlastung der Organe ausspricht und eine „Sonderprüfung zur Untersuchung möglicher Pflichtverletzungen des Vorstandes bei der Geschäftsführung in Zusammenhang mit dem exzessiven Abschluss von Swap-Verträgen“ beantragt. Die Entlastung der Organe soll erst nach Abschluss der beantragten Sonderprüfung auf der Tagesordnung stehen. Zudem spricht sich Herr Heine auch gegen die Fusion mit der OCM aus.

Für Zündstoff ist also gesorgt. Für GSC wird Matthias Wahler die Diskussion verfolgen. Für eine Prime-Office-Aktie zahlt man an der Börse heute rund 3 Euro, vor einem Jahr waren es 3,20 Euro – nicht gerade eine Erfolgsgeschichte.

Einladung, Tagesordnung und Gegenanträge

 
IMW Immobilien SE, Berlin, Mittwoch, 25.September, 14 Uhr

Die Berliner Immobilien-Holding betreibt ihr Geschäft mit sechs operativen Tochter- und 15 Objektgesellschaften. Mit einem Konzernergebnis von 11,98 (Vj. 16.40) Mio. Euro für das Geschäftsjahr 2012/13 (bis 31. März) ist die IMW zwar unter dem Vorjahreswert geblieben, hat aber einen stattlichen Gewinn eingefahren. Die Aktionäre sollen eine Gewinnbeteiligung von 0,04 Euro je Aktie erhalten.

Neben den üblichen Tagesordnungspunkten liege eine eigenwillige Kapitalmaßnahme zum Beschluss vor. Aus der Kapitalrücklage sollen 60 Mio. Euro entnommen werden, um diese dem Grundkapital zuzuführen, ohne dafür Aktien auszugeben. Anschließend werden die 60 Mio. Euro dem Grundkapital wieder entnommen und der freien Rücklage zugeführt. Damit soll in Zukunft eine Dividendenzahlung erleichtert werden. Wie im Ausblich im jüngsten Geschäftsbericht erläutert, sind für die kommenden Jahre Sanierungsmaßnahmen in Höhe von 35 Mio. Euro geplant, die vor allem in preiswerte Wohnimmobilien in Berlin fließen sollen.

Der Kapitalmarkt indessen honoriert die aus unserer Sicht positive Geschäftsentwicklung der Gesellschaft bislang nicht. In den letzten zwölf Monaten ist der Kurs der IMW-Aktie von 3,40 auf 2,60 Euro gefallen. Im Anschluss an die letzten beiden Hauptversammlungen gab es Anfechtungsklagen. Für die Hauptversammlung 2011 wurden sie zurückgewiesen, nur eine Klage betreffend den Ort der Hauptversammlung ging in die Berufung. Zum Stand der Klagen zur letzten Hauptversammlung erwarten die Anteilseigner aktuelle Informationen am kommenden Mittwoch. Für GSC Research wird Burgula Olschewski vor Ort sein.

Einladung und Tagesordnung


Sonne + Wind Beteiligungen AG, Berlin, Freitag, 27. September, 10 Uhr


Die Berliner Beteiligungsgesellschaft investiert in eine saubere Zukunft – leider bislang mit mäßigem Erfolg. Eine planlose öffentliche Förderpolitik haben die Branche der Neuen Energien gründlich verunsichert und Sonne + Wind das Ergebnis gründlich verhagelt. Nach 852 TEUR Verlust im Vorjahr verbuchte die Gesellschaft für 2012 erneut einen Fehlbetrag von 857 TEUR. Damit übersteigt der Bilanzverlust, den Sonne + Wind vor sich herschiebt, deren Grundkapital. Zwei der ehemals fünf Beteiligungen meldeten im letzten Geschäftsjahr Insolvenz: Die IntransID GmbH im Oktober 2012, die Q-mo solar AG im Februar 2013. Laut Geschäftsbericht sind von den drei im Portfolio verbliebenen Unternehmen die tetraeder GmbH und die SolarC GmbH profitabel und werden ihren Wachstumskurs fortsetzen. Die Dynatronic GmbH stellte einen Prototypen ihrer Wärmemaschine fertig.

Ein trauriges Bild bietet der Blick auf den Kurs der Aktie, die für weniger als 10 Eurocents zu haben ist. Für GSC Research wird Burgula Olschewski von der Hauptversammlung berichten. Auf der Tagesordnung stehen neben den üblichen Punkten turnusmäßig Wahlen zum Aufsichtsrat.

Einladung und Tagesordnung



Burgula Olschewski


Veröffentlichungsdatum: 20.09.2013 - 09:58
Redakteur: abu
© 1998-2024 by GSC Research GmbH Impressum Datenschutz