Der Dräger-Konzern hat auch im Geschäftsjahr 2005 beim Auftragseingang und Umsatz neue Spitzenwerte erzielt. Der Auftragseingang stieg um 11,3% auf 1.696 Mio. EUR, der Umsatz um 7,3% auf 1.631 Mio. EUR. Beide Teilkonzerne konnten ihre Stellung in einigen wichtigen Märkten ausbauen und trotz erhöhten Preisdrucks ein deutliches Wachstum erreichen. Der Auftragseingang hat sich in den großen Regionen gegenüber den Vorjahreswerten gleichermaßen positiv entwickelt: Europa außerhalb Deutschlands + 14,6%, Asien/Pazifik + 12,5% und Amerika + 21,8%. In dem schwierigen deutschen Markt konnte mit -0,8% das Niveau des Vorjahres gehalten werden. Insbesondere in Amerika und Asien/Pazifik blieben die Steigerungsraten des Umsatzes hinter denen des Auftragseingangs zurück, da der hohe Auftragseingang zum Jahresende nicht vollständig als Umsatz realisiert werden konnte. Daraus ergibt sich aber ein Auftragsbestand, der nach Unternehmensangaben eine gute Basis für das erste Quartal des Geschäftsjahres 2006 bildet. Beide Teilkonzerne haben zu der erfreulichen Entwicklung der Auftragseingänge und Umsätze beigetragen. Ein Teil des Anstiegs bei Dräger Safety ist auf die Übernahme der Logistik-Gesellschaft Dräger Interservices GmbH von der Drägerwerk AG zurückzuführen, dies hat sich aber auf die Werte für den Dräger-Konzern nicht ausgewirkt.
Der Jahresüberschuss im Dräger-Konzern ist im Geschäftsjahr 2005 um 26,0% auf 59,6 Mio. EUR gestiegen (2004: 47,3 Mio. EUR). Er hat damit eine Umsatzrendite von 3,7% erreicht (2004: 3,1%). Aus dem Jahresüberschuss entfallen 22,7 Mio. EUR auf Anteile konzernfremder Gesellschafter (2004: 22,0 Mio. EUR). Damit ergibt sich ein den Aktionären der Drägerwerk AG zuzurechnendes Ergebnis von 36,9 Mio. EUR (2004: 25,3 Mio. EUR). Das entspricht einem Ergebnis je Aktie von 2,87 EUR für Stammaktionäre und 2,93 EUR für Vorzugsaktionäre (2004: 1,96 EUR bzw. 2,02 EUR). Das Ergebnis je Aktie enthält einen positiven Einmaleffekt aus der Umwandlung der Dräger Medical AG & Co. KGaA in die Rechtsform der AG & Co. KG in Höhe von 0,41 EUR.
Das operative EBIT stieg im Geschäftsjahr 2005 um 9,4% auf 128,2 Mio. EUR. Es entwickelte sich damit auch in diesem Jahr überproportional zu dem um 7,3% gestiegenen Umsatz, obwohl die Bruttomarge infolge erheblichen Preisdrucks auf 48,1% (2004: 49,2%) leicht nachgab. Eine deutlich unterproportionale Entwicklung der operativen Kosten sicherte die weitere Ergebnisverbesserung. Diese Entwicklung spiegelt einerseits den starken Wettbewerb in den Märkten wider, andererseits aber auch die Fortschritte, die im Dräger-Konzern bei der Optimierung der Kostenstruktur erzielt wurden.
Darüber hinaus sind die M&A-bezogenen Einmalaufwendungen im Geschäftsjahr 2005 auf einen Betrag von nur noch 3,4 Mio. EUR (2004: 22,3 Mio. EUR) für noch nachlaufende Kosten aus Projekten der Dräger Medical gesunken. Das negative Finanzergebnis von insgesamt -32,1 Mio. EUR (2004: -24,9 Mio. EUR) resultiert im Wesentlichen aus dem Zinssaldo, der sich durch einen gestiegenen Bedarf an Fremdkapital ergeben hat und Kursverlusten von -5,4 Mio. EUR (2004: -1,7 Mio. EUR), die im Rahmen der Absicherung der Budgetkurse entstanden sind. Die Ertragssteuern sind trotz des um 36,2% auf 97,0 Mio. EUR verbesserten Ergebnisses vor Ertragssteuern (2004: 71,2 Mio. EUR) nur leicht angestiegen, da sich das Verhältnis zwischen steuerpflichtigen Gewinnen und nicht steuerwirksamen Verlusten im Konzern weiter verbessert hat. Dies hat zu einer Verbesserung der Steuerquote geführt.
Im Geschäftsjahr 2005 ist das Vermögen im Dräger-Konzern gestiegen. Die Bilanzsumme erhöhte sich um 107,2 Mio. EUR auf 1.536,2 Mio. EUR, im Wesentlichen durch Anstieg der Vorräte um 28,5 Mio. EUR und der kurzfristigen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um 65,8 Mio. EUR. Die Zunahme der Forderungen ergibt sich zum Teil durch im Mittel längere Zahlungsziele über eine veränderte Länderumsatzstruktur. Bei den Vorräten haben sich sowohl die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe als auch unfertige Erzeugnisse und Fertigerzeugnisse erhöht, letztere insbesondere durch die Produktion der zum Jahresende noch eingegangenen Aufträge. Finanziert wurde das zusätzliche Vermögen durch Zunahme des Eigenkapitals um 33,7 Mio. EUR und im Übrigen durch die Erhöhung langfristiger Bankverbindlichkeiten aus der Begebung neuer Schuldscheine.
Das Eigenkapital von 502,8 Mio. EUR deckt das gesamte langfristige Vermögen. Die gesamten Vorräte und nahezu die Hälfte der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind durch langfristiges Fremdkapital einschließlich der Pensionsrückstellungen finanziert. Die Eigenkapitalquote ist mit 32,7% nahezu auf dem Wert des Vorjahres von 32,8%. Das Capital Employed (Konzernvermögen ohne liquide Mittel und latente Steuern nach Abzug der unverzinslichen Verbindlichkeiten) hat sich mit dem Anstieg des Vermögens auf 885,4 Mio. EUR (2004: 796,8 Mio. EUR) erhöht. Aufgrund des erhöhten Capital Employed sind die Nettofinanzverbindlichkeiten auf 255,8 Mio. EUR gestiegen, das ist das 1,4fache des EBITDA (2004: 218,3 Mio. Euro; 1,3x EBITDA). Dieser Wert bietet weiterhin ausreichend Finanzierungsspielräume.
Vor dem Hintergrund dieser insgesamt positiven Geschäftsentwicklung schlägt der Vorstand der Drägerwerk AG dem Aufsichtsrat vor, die Dividende auf 0,44 EUR pro Stammaktie (Vorjahr: 0,39 EUR) und auf 0,50 EUR pro Vorzugsaktie (Vorjahr: 0,45 EUR) anzuheben und dies auf der Hauptversammlung am 2. Juni 2006 zur Beschlussfassung vorzulegen.
Die Teilkonzerne erwarten 2006 unter unveränderten Marktverhältnissen ein Umsatzwachstum von 5 bis 7% für Dräger Medical und 3 bis 5% für Dräger Safety. Insgesamt rechnet der Dräger-Konzern mit einer Umsatzsteigerung von 4 bis 7% sowie einer leicht überproportionalen Entwicklung des operativen Ergebnisses und des Jahresüberschusses.