Das „Handelsblatt“ ist in seiner Ausgabe vom 18. Oktober zu einer erstaunlichen Erkenntnis gelangt und hat diese sogar mit einem Aufmacher bedacht. Unter dem Titel „Das kleine Börsenwunder“ kam der Autor zu dem Schluss: „Klein schlägt groß“, womit der MDAX im Vergleich zu DAX, Dow Jones und EuroStoxx sowie die Kursentwicklung im bisherigen Jahresverlauf 2012 gemeint waren. Die „XXL-Renditen in Nischenmärkten“ seien das Erfolgsrezept, heißt es. Dass eine der in Deutschland führenden Wirtschaftszeitungen damit quasi die gleichen Schlussfolgerungen zieht, wie ich sie Ihnen in meinen Editorials des
nebeneffectenBrief vermittelt habe, freut mich.
Gleichwohl muss ich die Feierlaune etwas trüben, denn so klar wie es in dem Bericht scheint, ist die Sachlage bei weitem nicht. Richtig ist, dass der MDAX im oben genannten Indexspektrum in 2012 bisher der Top-Performer war. Nimmt man jedoch den SDAX hinzu, ergibt sich ein anderes Bild. Dessen Werte haben bei weitem nicht so gut abgeschnitten. Ursächlich ist die vergleichsweise schwache Entwicklung seit Anfang Juli, nachdem der SDAX bis dato über weite Strecken zumindest den DAX schlagen konnte. Was ist da passiert?
Die negativen Ausreißer waren im SDAX schlicht weitaus größer als in den größeren Indizes. Ein Fünftel aller SDAX-Werte verlor seit Ende Juni fast zehn Prozent oder mehr. Das drückte seine Performance auf plus 4,4 Prozent, während MDAX und DAX 9,5 Prozent bzw. 11,8 Prozent zulegten. Dennoch ist die Aussage „XXL-Renditen in Nischenmärkten“ korrekt! Allerdings bedarf es dazu eines treffenden Stockpickings. Schaut man sich die Liste der Top-Aktien an, findet man im SDAX mit GESCO einen alten Bekannten – seit Jahresmitte gewannen sie 8,7 Prozent, derweil Branchennachbar INDUS 10,0 Prozent sank; seit unserer Empfehlung im Fondsperformer vom Juni 2012 stiegen GESCO sogar um 11,2 Prozent.
Das ist eine gute Gelegenheit, ein paar Worte über die wesentlichen Merkmale unserer Analysen zu verlieren. Die betreffen zum Ersten den Umstand, dass unsere Analysten zusammengenommen etliche 100 Hauptversammlungen pro Jahr besuchen. Dadurch sind sie eng mit den Besonderheiten der Unternehmen vertraut und haben außerdem einen exzellenten Überblick über den gesamten Nebenwertebereich, der erst die gezielte Auswahl ermöglicht.
Zum Zweiten ist das der Einblick in die Fondsbesitzdatenbank der AfU Investor Research GmbH, deren Inhalte gewöhnlich nur den Profianlegern bei Banken und Investmenthäusern offen stehen. Mit dem „Fondsperformer“ nutzen wir das diesbezügliche Know-how, um Ihnen exklusive Informationen zu bieten. Oder wussten Sie, dass etwa ein Drittel des Streubesitzes der HELMA Eigenheimbau AG sich in Händen eines value-orientierten Schweizer Fondsinvestors befindet? Dies zu wissen ist wichtig, denn das Engagement dieses Investors hat sicher gute Gründe – wie wir in der aktuellen Ausgabe des
nebeneffectenBrief erläutern für Ihren Erfolg an der Börse!
Norbert Paulsen
Veröffentlichungsdatum:
26.10.2012
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18:00
Redakteur:
abu