Die Weltwirtschaft erholt sich von den Auswirkungen der Finanzkrise offenbar schneller als bisher von vielen Experten erwartet. Dies zumindest, wenn man den Ausführungen des Internationalen Währungsfonds (IWF) Glauben schenkt. Dieser erwartet in seinem
aktuellen Weltwirtschaftsbericht eine Zunahme der globalen Wirtschaftsleistung um 3,1 Prozent im kommenden Jahr.
Bisher waren die Experten für 2010 von einem Wachstum von 2,5 Prozent für die Weltwirtschaft ausgegangen. Die neuen Schätzungen stehen dem Bericht zufolge im Entwurf zur neuen IWF-Prognose, in dem sich auch eine Korrektur der globalen Prognose für dieses Jahr finden soll - auf minus 1,1 statt minus 1,4 Prozent.
Von den positiven Entwicklungen auf den globalen Märkten soll auch Deutschland profitieren. Der Währungsfonds erwartet einen leichten Aufschwung von 0,3 Prozent im Jahr 2010. Nach der bisherigen Prognose sollte das deutsche Bruttoinlandsprodukt noch um 0,4 Prozent schrumpfen. Für 2009 erwarten die IWF-Experten, dass die Wirtschaftsleistung in Deutschland nunmehr um 5,3 Prozent unter Vorjahresniveau liegen werde.
Jubelstürme dürften diese Daten aber wohl kaum auslösen. Denn mit dem für 2010 angekündigten Wirtschafts-„Wachstum“ von 0,3 Prozent dürfte das deutsche Bruttoinlandsprodukt im kommenden Jahr immerhin rund 5 Prozent unter dem Wert von 2008 liegen. Ein wahrer Aufschwung sollte anders aussehen. Aber die in den letzten Jahren aufgebauten Überkapazitäten fordern nun ihren Tribut und dürften wohl noch längere Zeit das Wachstum hemmen.
Zu denken sollte einem überdies geben, mit welchem finanziellen Aufwand dieser in Summe doch bescheidene Aufschwung erkauft werden musste. Wir reden in diesem Zusammenhang von
Billionensummen, die weltweit an allen Ecken und Enden (überwiegend aber in den Bankensektor) ins System gepumpt wurden, um dieses zarte Konjunkturpflänzchen ans Tageslicht zu bringen.
Roland Pumberger
Veröffentlichungsdatum:
30.09.2009
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12:35
Redakteur:
abu