Sorry, dass ich die letzten Tage hier nichts von mir lesen ließ - eine geballte Viren-Attacke an mehreren Fronten hat mich vorübergehend ziemlich lahmgelegt.
Für ein paar Dinge reichte es letzte Woche allerdings doch. Eines davon war die Telefonkonferenz der MPC Capital AG zu den Q1-Zahlen, in die ich - bedingt durch s.o. - zunächst völlig unvorbereitet ging. Also ohne ebendiese Zahlen schon studiert zu haben.
Über die
technischen Probleme und das daraus resultierende Mail-Chaos im Vorfeld will ich jetzt mal gar nicht allzusehr lästern. Allein die nüchterne Chronologie sagt alles:
Mo, 10.49 Uhr: Einladung zur TelKo für Donnerstag um 15 Uhr
Mo, 11.14 Uhr: Rückruf der Mail "Einladung zur TelKo"
Mo, 11.18 Uhr: (korrigierte) Einladung zur TelKo für Donnerstag um 15 Uhr
Do, 15.40 (!) Uhr: Telefonferenz auf 16.30 Uhr verlegt
Do, 16.18 Uhr: Zusendung des Einwahl-Codes
Da ich die letztgenannte Mail nochmals erst einige Minuten später in der Mailbox hatte und das Einwählen selbst mit dem notwendigen Buchstabieren von Name, Firma, Ort ("D-U-E-S-S-E-L-D-O-R-F") - alles auf englisch - auch ein "klein wenig" dauerte, war es dann schon einige Minuten nach Beginn, bis ich drin war.
Und gerade rechtzeitig, um die Erläuterung des Platzierungsvolumens zu vernehmen. Das brach im ersten Quartal nämlich von 123 auf 11,13 Mio. Euro ein. Als ich diese Stelle
im Quartalsbericht las, dachte ich im ersten Augenblick noch, da sei das Komma verrutscht. Auch wegen der bei der (sonst in Millionen denkenden) MPC völlig ungewohnten zwei Nach-Komma-Stellen.
Aber es stimmte tatsächlich: 11,13 Mio. Euro. In einem kompletten Quartal. Nicht zu glauben, vor nicht allzu langer Zeit war das noch das platzierte Volumen einer eher schwachen Woche - oder eines besonders guten Tages, jetzt kommt in drei vollen Monaten nur eine solch läppische Größe zusammen.
Kein Wunder, dass das Konzernergebnis des ersten Quartals mit -23,9 Mio. Euro tiefrot ist. Oh, sorry: Ich meine -23,88 Mio. Euro. Inzwischen muss bei MPC ja auch die zweite Nachkommastelle genannt werden, angesichts der geschrumpften operativen Größe.... Zwar stammte der größte Teil davon laut MPC aus "Sondereffekten". Ich fürchte aber, dass die auch in den nächsten Quartalen nicht gänzlich ausbleiben werden.
Weitere 5,8 Mio. Euro an Belastungen mussten übrigens direkt mit dem Eigenkapital verrechnet werden. Sorry: 5,82 Mio. Euro. Damit verbleibt ein Eigenkapital von 68,4 Mio. Euro oder rund 3,75 Euro je Aktie.
Mehr als das würde ich momentan auch auf keinen Fall für die MPC-Aktie bezahlen. Zumal die HCI-Beteiligung (wenn ich
das auf Seite 144/145 richtig verstehe) noch immer mit 6,25 Euro/Aktie in den Büchern steht. Aktueller Kurs: 1,48 Euro. Macht nach meiner Rechnung eine weitere "stille Last" von 44,46 Mio. Euro. Oder anders gesagt, bereinigt um diese Position läge das Eigenkapital von MPC bei knapp 24 Mio. Euro bzw. 1,31 Euro je MPC-Aktie.
Ich fürchte daher, auch beim aktuellen Kursniveau von 5,45 Euro stecken in der MPC-Aktie noch immer mehr Risiken als Chancen.
Veröffentlichungsdatum:
18.05.2009
-
11:03
Redakteur:
abu