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HV-Bericht Allerthal-Werke AG - Erstes Halbjahr 2015 weist Rekordwerte aus
Zu ihrer diesjährigen Hauptversammlung - der 114ten - hat die in Köln ansässige Beteiligungsgesellschaft Allerthal-Werke AG ihre Anteilseigner am 10. Juli 2015 wie bereits in den Vorjahren in den Industrie Club e.V. in Düsseldorf eingeladen. Der Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Markus Linnerz, Rechtsanwalt in der Kanzlei LLR Legerlotz Laschet Rechtsanwälte, begrüßte die rund 70 Aktionäre, Gäste und Vertreter der Presse, darunter Alexander Langhorst von GSC Research, und erteilte nach Erledigung der üblichen einleitenden Hinweise und Formalien dem Alleinvorstand der Gesellschaft Alfred Schneider das Wort.


Bericht des Vorstands


Nach Begrüßung der Teilnehmer gab Herr Schneider zunächst einen Überblick zu den wesentlichen finanziellen Eckdaten des Geschäftsjahres 2014. Beim Blick auf den Ergebnisspiegel in der Innenseite des Geschäftsberichts stellte er erfreut fest, dass der positive Ergebnistrend bereits seit nunmehr drei Jahren anhält. So lag das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 2014 bei 1,93 (Vorjahr: 2,03) Mio. Euro, der Jahresüberschuss betrug 1,92 (2,03) Mio. Euro bzw. 1,61 (1,70) Euro je Allerthal-Werke-Aktie. Kaum nennenswert ist hingegen die Entwicklung des Aktienkurses seit der vergangenen Hauptversammlung ausgefallen, betrachtet man jedoch den Zeitraum der Hauptversammlung 2013 bis aktuell, konnte sich der Kurs von seinerzeit etwa 12,50 Euro auf aktuell rund 15,50 Euro erhöhen. Wie bereits im Vorjahr sollen die Aktionäre in Form einer Dividende von 0,50 Euro am Unternehmenserfolg beteiligt werden. Damit wird nunmehr seit dem Jahre 2004 eine Ausschüttung an die Anteilseigner in Gesamtsumme von 5,80 Euro vorgenommen.

Das sog. Andienungsvolumen bei Strukturmaßnahmen erhöhte sich zum Bilanzstichtag 2014 auf 44,65 (42,42) Mio. Euro. 2014 wurden drei Verfahren, an denen die Allerthal-Werke AG beteiligt war, abgeschlossen. Bei der Wella AG konnte eine Nachbesserung inkl. Zinsen von 50 TEUR vereinnahmt werden, dies entspricht einer Rendite von 9,4 Prozent auf das Andienungsvolumen. Das Verfahren Repower Systems SE ist mit einer Nachzahlung von 67 TEUR oder 7,4 Prozent beendet worden. Im Fall der SAF Simulation AG ist keine Nachbesserung geflossen und das entsprechende Verfahren "zu null ausgegangen".

Mit den Zuflüssen im Berichtsjahr konnte die 1 Mio. Euro-Marke bei den erhaltenen Nachbesserungen erstmals überschritten werden. Bezogen auf das dahinter stehende Andienungsvolumen von rund 8,5 Mio. Euro ergibt sich eine Rendite von etwas über 13 Prozent. Aktuell liegt auch für die Bayer Schering Pharma-Spruchstellenverfahren ein Vergleichsangebot der Bayer AG vor. Diese bietet als erhöhte Abfindung für die Verfahren zum BuG-Vertrag wie auch dem Squeeze-out einen Betrag von 118 Euro je Aktie, sofern bis Ende August 2015 alle Verfahrensbeteiligten diesem Vergleich zustimmen. Auf dieser Basis ergäbe sich für die Allerthal-Werke AG eine Nachbesserung in Höhe von rund 2 Mio. Euro vor Steuern und die erzielte Rendite bezogen auf das Andienungsvolumen läge jenseits der 20 Prozent-Marke.

Im weiteren Verlauf der Ausführungen erläuterte Herr Schneider die wesentlichen Eckdaten der Gewinn- und Verlustrechnung sowie der Bilanz. Die Erträge und Aufwendungen aus Wertpapierverkäufen belaufen sich auf 2,675 (2,044) Mio. Euro. Erträgen in Höhe von 8,68 Mio. Euro stehen Einstandskosten von 6,17 Mio. Euro gegenüber. Hinzu kommen Erlöse aus Nachbesserungen von 91 TEUR. Die größten Kursgewinner waren 2014 P&I mit 525 TEUR, Dr. Hönle mit 400 TEUR, IBS mit 373 TEUR, Rhön-Klinikum mit 197 TEUR und Cytotools mit 182 TEUR. Die Kursverluste beliefen sich auf 186 TEUR und stammten im Wesentlichen aus SKW Stahl mit rund 62 TEUR, den im Squeeze-out angedienten Aktien der Generali Deutschland AG mit 46 TEUR sowie der Deutschen Bank mit 44 TEUR.

Die sonstigen betrieblichen Erträge lagen bei 515 (529) TEUR, darin enthalten sind nach Vorstandsangabe Zuschreibungen auf Wertpapiere in Höhe von 473 TEUR. Als vergleichsweise hoch charakterisierte Herr Schneider die im Berichtsjahr erforderlich gewordenen Abschreibungen auf Wertpapiere in einer Größenordnung von 608 TEUR nach lediglich 169,5 TEUR im Vorjahr. Die Abschreibungen 2014 betrafen allesamt Wertpapiere des Anlagevermögens. Nach Einschätzung von Herrn Schneider ist die Position der erforderlich werdenden Abschreibungen ein wichtiger Punkt im Rechenwerk der Gesellschaft, da "hier der Krieg gewonnen oder eben verloren wird".

Weitere Positionen der Erfolgsrechnung sind der Personalaufwand mit 381,3 (341,6) TEUR und die mit 282 TEUR fast konstanten sonstigen betrieblichen Aufwendungen. Dies wertete der Vorstand als ein deutliches Zeichen der Sparsamkeit und betonte: "Wir fahren hier 2. Klasse, weil in der 1. Klasse ist man auch nicht schneller da". Dabei bediente er sich eines Zitats des verstorbenen Investors Adolf Merckle. Die Einnahmen aus Dividenden lagen mit 263,7 (354,8) TEUR unter dem Vorjahr, sonstige Zinsen und Erträge erreichten eine Größenordnung von 37,3 (95,6) TEUR. Infolge der im Jahresvergleich geringeren Kreditinanspruchnahme sank der Zinsaufwand auf 57,6 (80,6) TEUR.

Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit beträgt 1,93 (2,03) Mio. Euro, unter dem Strich kann die Allerthal-Werke AG für 2014 einen Jahresüberschuss von 1,92 (2,03) Mio. Euro ausweisen. Auch bilanziell steht die Gesellschaft nach Angabe des Vorstands sehr gut da, das bilanzielle Eigenkapital beträgt 14,09 Mio. Euro, die Eigenkapitalquote liegt bei sehr soliden 83,4 (75,1) Prozent. Die Nettofinanzverbindlichkeiten sind auf 2,21 (3,44) Mio. Euro zurückgegangen.

Nähere Details nannte Herr Schneider noch zur Position der Wertpapiere des Anlagevermögens, die per Jahresende insgesamt ein Volumen von 12,95 Mio. Euro ausmachen. Die sechs größten Positionen nach Kurswert waren Biotest, MAN, Thurella (Schweiz), Muehlhan, Pironet NDH und Schuler. Die Beteiligung an der RM Rheiner Management AG liegt unverändert bei 30,51 Prozent. Im Umlaufvermögen wird die Beteiligung an der Esterer AG ausgewiesen, hier hält die Allerthal-Werke AG insgesamt 83,22 Prozent des Kapitals. Bei einem Eigenkapital der Esterer AG von 3,49 Mio. Euro konnte nach Angabe von Herrn Schneider dort 2014 ein Jahresergebnis in Höhe von 226 TEUR erwirtschaftet werden.

Das im Geschäftsjahr 2008 geschaffene bedingte Kapital in Höhe von 548.324 Euro und die darauf begebenen Optionsscheine sind nach der 2010 beschlossenen Verlängerung der Optionsfrist am 15. September 2014 ausgelaufen. Insgesamt wurden für sieben Optionsscheine Aktien zu 20,00 Euro bezogen, diese wurden aus Vereinfachungsgründen über die Börse erworben und dem ausübenden Optionsscheininhaber zur Verfügung gestellt.

Seit dem 03. März 2015 wird die Allerthal-Werke-Aktie im Segment Mittelstandsbörse in Hannover und Hamburg gehandelt. Damit wurde die frühere Notierung im regulierten Markt aufgegeben und ein für die Unternehmensgröße weitaus besser geeignetes Segment gewählt. Herr Schneider begründete diesen Schritt mit den in vergangenen Jahren immer höher werdenden regulatorischen Anforderungen im regulierten Markt, die für kleine Unternehmen kaum mit einem vertretbaren Kosten-/Nutzenaufwand erfüllt werden können.

Sehr zufrieden zeigte sich Herr Schneider mit dem bisherigen Geschäftsverlauf im laufenden Jahr. So konnten 2015in den ersten sechs Monaten 3,438 Mio. Euro an Kursgewinnen realisiert werden. Hinzu kommen Zuschreibungen in Größenordnung von 190 TEUR und vereinnahmte Dividenden in Höhe von 220 TEUR. Die Abschreibungen auf Wertpapiere betragen 1,406 Mio. Euro, sodass unter dem Strich ein Halbjahresergebnis nach HGB von rund 1,9 Mio. Euro steht. Dies stellt nach den dem Vorstand vorliegenden Unterlagen einen neuen Rekordwert nach sechs Monaten dar.

Der innere Wert der Allerthal-Werke Aktie entwickelte sich von 16,47 Euro per 30.06.2014 über 15,56 Euro per Jahresultimo und 16,92 Euro per 31.03. auf aktuell 15,79 Euro. Bei Beurteilung der Entwicklung ist die im vergangenen Juli gezahlte Dividende von 0,50 Euro zu berücksichtigen. Um den Aktionären ein Gefühl für die möglichen Effekte aus den Nachbesserungen zu geben, zeigte der Vorstand zum Abschluss seiner Erläuterungen noch eine Projektion verschiedener Szenarien. Ohne Berücksichtigung des Nachbesserungsvolumens im NAV liegt dieser zum Zeitpunkt der Hauptversammlung bei 15,56 Euro. Setzt man das Nachbesserungsvolumen mit 5 Prozent an, was einer entsprechenden Rendite von 5 Prozent auf das Volumen gleichkommt, beträgt der NAV 17,42 Euro je Aktie. Bei einem Wertansatz von 10 Prozent steigt der NAV auf 19,28 Euro je Anteilsschein und bei der bisher erzielten Rendite von 13 Prozent würde dieser bei 20,40 Euro je Allerthal-Aktie liegen


Allgemeine Aussprache

Als erster Redner meldete sich Aktionär Dr. Landrock zu Wort und erkundigte sich im Zusammenhang mit der Beteiligung an der Esterer AG in Altötting nach der Zusammensetzung der dortigen Vermögenswerte. Nach Angabe von Herrn Schneider, der derzeit noch Aufsichtsratsvorsitzender der Gesellschaft ist und nach eigenen Angabe nach der in Kürze stattfindenden Hauptversammlung der Esterer AG künftig auch dort das Amt des Vorstands bekleiden wird, setzen sich die dortigen Vermögenswerte in Höhe von 4,2 Mio. Euro vor allem aus Liquidität und Wertpapieren zusammen. Daneben befinden sich noch Grundstücke im Besitz der Esterer AG.

Zu diesem Grundstück erkundigte sich der Redner nach den Perspektiven dieser Liegenschaft und den Möglichkeiten einer Verwertung. Laut Herrn Schneider gestaltet sich diese in der Tat schwierig, so ist es nach seiner Angabe in ganz Altötting wegen der Hochwasserthematik sehr schwierig, Baugnehmigungen zu erhalten. Die Bemühungen der Esterer AG, dieses Grundstück zu verwerten, laufen nach seiner Erinnerung schon seit Ewigkeiten und sind ein Thema, seitdem er sich mit dem Unternehmen beschäftigt. Im Anschluss an die Hauptversammlung der Esterer AG am 13. Juli 2015 wird man ein Gespräch mit dem Bürgermeister in Altötting haben, möglicherweise ergeben sich daraus neue Erkenntnisse. Auch wenn es nicht wirklich befriedigend ist, so frisst das Grundstück laut Herrn Schneider immerhin kein Brot.

Ergänzend führte er zum Thema Esterer AG aus, dass er dort künftig den Vorstand übernimmt und man auf diese Weise noch weitere Optimierungen bei den internen Strukturen erreichen kann. Dennoch bewegen sich die unabweisbaren Kosten der Gesellschaft bei rund 300 TEUR, davon entfallen allein zwischen 150 und 160 TEUR auf die laufenden Pensionsverpflichtungen für frühere Mitarbeiter und Organe. Durch die Übersiedlung der Verwaltungsaktivitäten nach Köln verspricht sich Herr Schneider Einsparungen bei den allgemeinen Verwaltungskosten von etwa 40 TEUR.

Befragt nach einer möglichen Verwertung des Mantels antwortete der Allerthal-Chef, dass man hier eine Lösung anstrebt, die bisherigen Gespräche mit potenziellen Interessenten sind aber wenig vielversprechend verlaufen und Herr Schneider erinnerte in diesem Kontext an seine Ausführungen in den vergangenen Hauptversammlungen. In den letzten Jahren litt das Geschäft mit Mantelverwertungen daran, dass es am Markt keinen Mangel an solchen Gesellschaften gibt, ganz im Gegensatz zu den frühen und mittleren 1990er Jahren, als diese eher Mangelware waren und sich daher entsprechend positiv entwickelten. Auch wenn jüngst bei einer anderen Gesellschaft eine solche Transaktion stattgefunden hat, glaubt der Vorstand nicht an eine plötzliche Belebung dieses Segments.

Die ebenfalls erfragte Höhe der Verlustvorträge bei der Esterer AG bezifferte Herr Schneider auf rund 8,3 Mio. Euro bei der Körperschaftssteuer und 4,3 Mio. Euro bei der Gewerbesteuer. In diesen Werten sind die erwarteten Effekte aus der 2014er Steuererklärung bereits eingerechnet.

Im Zusammenhang mit laufenden Spruchstellenverfahren wollte Dr. Landrock wissen, wo der Vorstand in absehbarer Zeit mit weiteren Zuflüssen rechnet. Neben dem aktuellen Vergleichsangebot von Bayer zu den laufenden Spruchstellenverfahren bei der Bayer Schering Pharma, das aber nur zustande kommt, wenn alle Beteiligten zustimmen, sieht es laut Herrn Schneider auch bei Dyckerhoff gut aus. Dort wurde vom Landgericht in einem noch nicht rechtskräftigen Spruch eine um ca. 11 Prozent höhere Abfindung zuerkannt, dies entspricht einem Betrag von rund 5 Euro je Aktie. Beim Squeeze-out bei der Dyckerhoff AG war die Allerthal-Werke AG nach Vorstandsangabe mit 3.750 Aktien beteiligt.

Chancen bestehen laut Allerthal-Vorstand auch bei dem bereits seit über einem Jahrzehnt laufenden Verfahren bei der Mannesmann AG. Aktueller Stand des Verfahrens ist, dass es einen Vorlagebeschluss beim BGH gibt, bei dem es um die Frage geht, welche Fassung des IDW-Bewertungsstandards im Rahmen des Spruchverfahrens zur Anwendung zu gelangen hat. Hierbei geht es um die Frage, ob die seitens der Gutachter angewandte  neuere Fassung des IDW S1 zur Anwendung kommen soll oder aber die zum Zeitpunkt der jeweiligen Maßnahmen gültige Fassung verwendet werden muss. Die Entscheidung des BGHs besitzt hierbei laut Herrn Schneider große Bedeutung, da bei dem alten IDW S1-Standard ein Betrag von rund 270 Euro je Mannesmann-Aktie zu zahlen wäre.  Sollte hingegen die neue Version angewandt werden, wird der Preis in etwa auf dem Abfindungslevel von gut 229 Euro je Anteilsschein liegen. Mit einer Entscheidung des BGH in dieser Angelegenheit wird laut Herrn Schneider im Herbst gerechnet. Neben der Allerthal-Werke AG ist nach seiner Erinnerung auch die RM Rheiner Management AG in nennenswerter Größenordnung bei Mannesmann engagiert gewesen.

Mit der Beteiligung an der RM Rheiner Management befasste sich auch die letzte Frage von Dr. Landrock, der wissen wollte, wo dort die Reise hingeht, nachdem die Gesellschaft 2014 einen Fehlbetrag von rund 48 TEUR erwirtschaftet hat. Herr Schneider wies in seiner Antwort darauf hin, dass die Allerthal-Werke mit rund 30 Prozent dort beteiligt sind, es aber auch noch andere Anteilseigner gibt. Mit Blick auf laufende Verfahren erinnerte er daran, dass neben der genannten Mannesmann AG/Vodafone Deutschland AG die RM Rheiner Management nach seiner Erinnerung auch in größerem Umfang bei Bayer Schering engagiert war und ein positiver Abschluss des dortigen Vergleiches zu positiven Ergebnisbeiträgen führen müsste.

Als zweiter Redner meldete sich Aktionär Volker Graf zu Wort und bat um Nennung der größten Positionen im Bestand der Gesellschaft. Laut Herrn Schneider handelt es sich dabei um Biotest, MAN, Thurella, Muehlhan, Pironet NDH, Schuler, Renk, STRABAG, SHS Viveon, Viscom und Puma SE.

Im Zusammenhang mit dem bereits thematisierten Vergleichsvorschlag zu den beiden Spruchstellenverfahren bei der Bayer Schering Pharma AG bat Herr Graf um noch weitergehende Details. Laut Herrn Schneider bietet die Bayer AG sowohl für das Spruchstellenverfahren zum BuG-Vertrag (89,00 Euro Abfindungskurs) als auch für den Squeeze-out (Abfindungspreis von 99,00 Euro) im Wege eines Vergleichsangebots einen Preis von 118,00 Euro je Aktie. Damit dieser Vergleich wirksam wird, müssen alle Beteiligte an den Spruchverfahren bis Ende August 2015 zustimmen. Den Betrag von 118,00 Euro bewertete Herr Schneider als "am untersten Rand des Beschisses" angesiedelt, bei Zustandekommen des Vergleichs würde dies bei der Allerthal-Werke AG zu einem positiven Ergebniseffekt vor Steuern in Größenordnung von gut 2 Mio. Euro führen.

Auf die Frage von Herrn Graf, ob die Allerthal-Werke bereits bei der K+S AG engagiert ist, bei der sich ja derzeit auch eine Übernahme abzeichnet, antwortete Herr Schneider, dass Allerthal dort noch nicht investiert ist. Die Esterer AG hält jedoch nach seiner Angabe bereits einige Stücke.


Abstimmungen


Nach Beendigung der allgemeinen Aussprache um 12:20 Uhr wurde die Präsenz mit 864.148 Aktien oder 72,01 Prozent des stimmberechtigten Grundkapitals festgestellt. Sämtliche Beschlussvorlagen der Verwaltung wurden einstimmig und ohne Gegenstimmen und/oder Enthaltungen verabschiedet.

Im Einzelnen beschlossen wurde die Ausschüttung einer Dividende von 0,50 Euro je Aktie (TOP 2), die Entlastung von Vorstand (TOP 3) und Aufsichtsrat (TOP 4), die Wahl der Formhals Revisions- und Treuhand GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft, Wipperfürth zum Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2015 (TOP 5) sowie die Wahl der Herren Karl-Heinz Berchter, Rolf Hauschildt und Dr. Markus Linnerz in den Aufsichtsrat der Gesellschaft (TOP 6). Der Versammlungsleiter konnte die Hauptversammlung nach einer Dauer von gut eineinhalb Stunden um 12:30 Uhr schließen.


Fazit

Auch 2014 konnte die Allerthal-Werke den positiven Ergebnistrend der Vorjahre fortsetzen und hat zum dritten Mal in Folge ein positives Jahresergebnis erzielt. Dieses bewegt sich mit 1,92 (2,03) Mio. Euro annähernd auf dem Vorjahreslevel, das Ergebnis je Allerthal-Werke-Aktie beträgt 1,61 Euro nach zuvor 1,70 Euro. 2014 konnten zudem aus zwei Spruchverfahren Nachbesserungen vereinnahmt werden, insgesamt hat Allerthal bezogen auf die erhaltenen Nachbesserungen jetzt die 1 Mio. Euro-Schallmauer durchbrochen. Auch wenn zuletzt nicht mehr die hohen Renditen der Vergangenheit erzielt werden konnten, liegt die bisher realisierte Durchschnittsrendite bei ordentlichen 13 Prozent. Sollte im laufenden Jahr der aktuelle Vergleichsvorschlag bei Bayer Schering Pharma zum Tragen kommen, würden Allerthal nicht nur weitere 2 Mio. Euro vor Steuern zufließen, sondern auch die Rendite aus den Nachbesserungen auf einen Schlag die 20 Prozent-Marke übersteigen.

Insoweit bleibt der Verfasser bei seiner Einschätzung, dass der von vielen Beobachtern angestimmte Abgesang auf dieses Geschäftsmodell wohl verfrüht ist. Sicherlich ist der Einwand zutreffend, dass nicht mehr ohne Weiteres die Traumrenditen der Vergangenheit erzielt werden können. Auf der anderen Seite sprechen die bekannten Argumente, wie vergleichsweise geringe Kapitalbindung während der Verfahrenslaufzeit, die gesetzliche Verzinsung für zu zahlende Nachbesserungen und die vor Eintragung der Strukturmaßnahmen vergleichsweise schwankungsarmen Kursverläufe weiterhin für diese Strategie. Mit den laufenden Verfahren wie bei der zuvor beschriebenen Bayer Schering Pharma AG oder auch bei der Mannesmann AG bestehen durchaus Chancen, dass auch wieder erfreulichere Nachbesserungen erzielt werden können, zumal Allerthal dort jeweils in nennenswertem Volumen engagiert ist. Auf dem aktuellen Kursniveau verfügt die Allerthal-Aktie neben einer Dividendenrendite von gut 3,2 Prozent auch über zusätzliche Ertragsfantasie aus dem bestehenden Nachbesserungsportfolio. Sollte sich dort die bislang erzielte Rendite von 13 Prozent dauerhaft durchhalten lassen, entspräche dies einem NAV je Allerthal-Aktie von 20,40 Euro.


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Hinweis: Der Autor besitzt Aktien der Allerthal-Werke AG.

Veröffentlichungsdatum: 21.07.2015 - 15:23
Redakteur: ala
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